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Das Schloss Neuschwanstein befindet sich am Hang des Gebirges östlich über der Gemeinde Schwangau. Das einer Ritterburg nach empfundene Schloss im Stil der Neoromanik wurde in den Jahren 1869 bis 1892 im Auftrag des Königs Ludwig II. erbaut. Es ist als Baudenkmal und Tourismusmagnet weit über Bayern und Deutschland bekannt. Über eine Million Besucher kommen jährlich.

Unter dem Titel „Gebaute Träume – Die Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee des Bayerischen Königs Ludwig II.“ gehört es seit 2015 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Schloss Neuschwanstein

Die Schlossbauten in Hohenschwangau gehen auf die Herren von Schwangau zurück. Diese waren Lehnsnehmer der Welfen und der Staufer bis 1268. Sie besaßen die Herrschaft bis zu deren Aussterben 1536.
Als erstes Schlossprojekt des Königs nach der Inthronisierung 1864 war der Wiederaufbau der Ruine Vorderhohenschwangau. Zu dieser Zeit war es in Europa Mode, das die Herrscher mittelalterliche Bauten oder Schlossbauten im historischen Stil rekonstruieten oder neu  bauten. Beispiele sind die Marienburg bei Hannover, die Burg Hohenzollern und die Burg Stolzenfels bei Koblenz.

Die Ruinen von Vorderhohenschwangau riss man 1868 komplett ab. Ab nun war die Großbaustelle Neuschwanstein für zwei Jahrzehnte lang der größte Arbeitgeber der Region. Erschwerend waren die öfteren Planänderungen durch den König. Der Palas und das Torhaus Neuschwansteins waren bis 1886 im Außenbau weitgehend fertiggestellt. Ab 1884 konnte der König das Schlosspalas für insgesamt 172 Tage bewohnen. Trotz der Größe war es nie zur Aufnahme des Hofstaates bestimmt. Es gab nur die Privaträume Ludwig II. und Räume für die Diener.

Die Baukosten Neuschwansteins betrugen bis zum Tod des Königs 6.180.047 Mark. Geplant waren 3,2 Millionen Mark. Während der Entmündigung hielt sich Ludwig in Neuschwanstein auf.

Die Regierung unter Prinzregent Luitpold öffnete das Schloss für Besichtigungen. 1886 erschien ein erster gemeinsamer Schlossführer für Herrenchiemsee, Linderhof und Neuschwanstein. Einige Ergänzungen und Ferigstellungen erfolgten. 1899 waren alle Schulden abgezahlt.

Mit der Abdankung der Wittelsbacher kam das Schloss in Staatsbesitz. 1923 gab es einen Kompromiss. Schloss Neuschwanstein kam dabei in staatlichen Besitz. Andere Familiengüter gingen an den Wittelsbacher Ausgleichsfond.

Vielen ist die Marienbrücke hoch über der Pröllatschlucht bekannt. Aber nicht nur hier gibt es eine schöne Aussicht auf das Schloss. Wer weiter wandert zum Tegelberg (Seilbahn) hat in der Rückschau einen wunderschönen Blick auf Neuschwanstein, Hohenschwangau, den Alpsee und das Alpenpanorama.

Schloss Neuschwanstein
Marienbrücke über der Pröllatschlucht
Blick von der Marienbrücke in die Pröllatschlucht