Schlosspark Pillnitz in Dresden
Pillnitz, ein alter Siedlungsplatz zwischen Borsberg und Elbe, gehörte anfangs zu Dohna. Ein Lehnbrief von 1533 berichtet schon vom Weinbau am Südhang des Borsberges. 1569 erwarb der einflussreiche Hofbedienstete von Loß die Siedlung und vergrößerte den Besitz. Das alte Renaissanceschloss wurde mehrfach erweitert. Von 1640 bis 1694 war Pillnitz im Besitz der von Bünau. Der Kurfürst Johann Georg IV. erwarb 1694 Pillnitz und schenkte es seiner Mätresse von Neischütz. Nach dem Tod des Kurfürsten und seiner Mätresse zog Friedrich August I. in das Gut wieder ein. Hier wohnte seine Mätresse Gräfin Cosel.
Ab 1718 war das Gelände wieder im Besitz des Kurfürsten, der 1720 mit dem Schlossbau in Dresden begann. Graf Wackerbarth leitete den Bau. Das Wasserpalais und das Bergpalais wurden 1725 fertig gestellt. Rauschende Hoffeste wurden in diesem nach chinesischem Stil von Pöppelmann und Longuelune gebauten Schloss abgehalten. Sein Sohn nutzte das Schloss als Sommerpalais und baute es weiter aus.
In den Focus der Weltgeschichte trat Pillnitz 1791 als Tagungsort des Fürstentreffens, wo die Koalition gegen Frankreich beraten wurde. Unter dem König Friedrich August I. wurde das neue Palais durch Oberlandbaumeister Schuricht errichtet, nachdem das alte Schloss 1818 abbrannte. Der Abschluss der Gestaltung der Schlossanlage war 1830. Mit der Auflösung des Königreiches Sachsen kam Pillnitz 1924 in den Besitz des Landes Sachsen.
Auch der Garten wurde in mehreren Etappen ausgebaut. Zur Bauzeit um 1860 galt das Palmenhaus als das größte deutsche Gewächshaus. Eine besondere Attraktion ist die über 230 Jahre alte und 9,00 m hohe Kamelie mit ihrem speziellen Gewächshaus.
Schloss & Park Pillnitz
August-Böckstiegel-Straße 2, 01326 Dresden