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Ortsteile von Bad Schandau

Mit seinen sieben Ortsteilen bietet Bad Schandau die Vorraussetzung für einen abwechslungsreichen und erholsamen Aufenthalt in der Sächsischen Schweiz. Krippen, Postelwitz, Schmilka und Prossen liegen direkt an der Elbe. Die Ortsteile Ostrau, Porschdorf und Waltersdorf sind auf der Hochfläche und bieten weite Panoramablicke über das Elbsandsteingebirge.

Ortsteil Ostrau liegt auf einer kleinen Hochfläche etwa 130 m über der Elbe östlich dem Stadtzentrum von Bad Schandau und war bis 1934 ein selbständiger Ort. Zusammen mit Postelwitz wurde er zu Bad Schandau eingemeindet.
Bis zum 20 Jh. blieb Ostrau vom Tourismus unentdeckt. Ein Zugang zum hochgelegenen Ort war früher nur über die Straße im Zahnsgrund möglich.

Der Hotelier Rudolf Sendig hatte die Vision, auf der idyllischen Hochfläche ein exklusives Touristenzentrum einzurichten. Am Ostrauer Ring entstand eine Holzvillensiedlung im skandinavischen Baustil.
1904 ließ er einen elektrischen Aufzug bauen. Der freistehende Fahrstuhl überwindet einen Höhenunterschied von 50 m und ist seit 1954 als Technisches Denkmal geschützt. Er sorgt für eine günstige Verbindung zwischen Bad Schandau und seinem hochgelegenen Ortsteil Ostrau.

Heute ist der Ortsteil bekannt als beliebter Ausgangspunkt zu Wanderungen in das Schrammsteingebiet. Viele Einwohner vermieten Ferienwohnungen und Zimmer, eine Jugendherberge in einem ehemaligen Bauernhof und die Falkensteinklinik stehen Touristen und Kurgästen zur Verfügung.

Ostrau - Ortsteil von Bad Schandau
Rathmannsdorf - Gemeinde von Bad Schandau

Rathmannsdorf ist eine selbstständige Gemeinde, die zur Verwaltungsgemeinschaft Bad Schandau gehört. Der Ort besteht aus drei Teilen und zieht sich im Tal des Lachsbaches bis zur Mündung in die Elbe. Der Ortsteil direkt an der Elbe war früher unter Wendischfähre bekannt und ist der tiefste Punkt des Gemeindegebietes bei 120 m ü. NN. Auf der Anhöhe östlich des Lachsbaches liegt die Rathmannsdorf Höhe mit 245 m ü. NN. Hier steht seit 2007 ein Aussichtsturm mit Blick auf die Felsenwelt der Hinteren Sächsischen Schweiz. Der Turm besitzt einen Aufzug, welcher von älteren und gehbehinderten Personen gern genutzt wird.

Das Ortswappen zeigt einen von sieben Ringen gehaltenen Anker. Es bezieht sich auf die Fähre an der Mündung des Lachsbaches. Dieser Ort hatte große Bedeutung für die Querung der Elbe, denn hier war bei Niedrigwasser eine Furt.
Im 19. Jh. wurde hier die Brücke der Bahnlinie nach Sebnitz errichtet.

In Rathmannsdorf ist ein Haltepunkt der Nationalparkbahn nach Sebnitz. Die Buslinien 253 und 260 der OVPS fahren durch Rathmannsdorf.

Ortsteil  Schmilka ist ein Grenzort nach Böhmen an der Bundesstraße B 172. Auf der linken Elbseite befindet sich der Bahnhof Schmilka-Hirschmühle. Die Überquerung auf die andere Seite der Elbe erfolgt mit einer Fähre.
Von Schmilka aus gibt es viele Wanderwege in die wild zerklüftete Felsenwelt der Hinteren Sächsischen Schweiz. Hinter Schmilka liegt der tschechische Grenzort Hřensko , von dem es vielfältige Ausflugsmöglichkeiten in die Böhmische Schweiz gibt. Beliebt ist die Besichtigung des Tschechischen Nationalen Naturdenkmals Pravčická brána - das Prebischtor. Das größte Naturtor in Mitteleuropa ist 16 m hoch und hat eine Spannweite von 26,5 m.
Schmilka ist ein typisches altes Schifferdorf. Das älteste Gebäude des Ortes ist die Schmilkaer Mühle aus dem Jahre 1665. Sehr liebevoll wurde sie 2007 rekonstruiert und steht heute als Quartier und Schauobjekt wieder für Besucher offen.

Schmilka Gemeinde in Bad Schandau
Ansicht auf Postelwitz - Ortsteil von Bad Schandau
Die Fachwerkhäuser 55–67, so besagt eine Sage, ließ ein Schiffer für jeden seiner Söhne ein Haus errichten. Sein eigenes Gebäude hätte jedoch alle überragt.

Ortsteil Postelwitz schließt sich elbaufwärts an Bad Schandau an und liegt längs unmittelbar an der Elbe, unterhalb von Ostrau. Seine schönen Fachwerkhäuser sind zum Teil im Umgebindestil. Weit sichtbar sind die hohen hellen Sandsteinwände der alten Postelwitzer Steinbrüche. Seine Einwohner arbeiteten früher in den Steinbrüchen oder als Binnenschiffer auf der Elbe. Für zahlreiche bekannte Baudenkmale, wie Kreuzkirche, Frauenkirche, Dresdner Zwinger, aber auch für die Schandauer Kirche wurde der Stein verwendet. Ein bekannter und beliebter Brauch ist die seit Jahrhunderten begangene Schifferfastnacht. Das Fest wird heute noch nach den alten Traditionen durchgeführt.

Der Ortsteil Krippen liegt auf der linken Elbseite gegenüber von Bad Schandau. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1379. Ein bedeutender Schiffsbauplatz befand sich seit dem 16. Jh. an der Elbmündung des Krippener Baches. Hier wurde 1833 der hölzerne Rumpf des ersten Elbdampfers, der für den Gütertransport genutzt wurde, gebaut. Andere Erwerbsquellen für die Bewohner von Krippen waren Abbau und Verarbeitung von Sandstein und Holz.

Anziehungspunkt in Krippen ist der Sonnen-Uhren-Weg. An 20 Standorten sind individuell gestaltete Zeitmesser, jeder handgefertigt. Das Einbeziehen örtlicher Objekte, Materialien, Motive, Persönlichkeiten und Ereignisse als gestaltende Elemente der Uhren kennzeichnen das Besondere und Unverwechselbare dieses Weges.

Zwei berühmte Persönlichkeiten weilten im Ort:
Friedrich-Gottlob Keller, der Erfinder des Holzschliffverfahrens, lebte hier von 1853 bis 1895.

Caspar D. Friedrich, der Maler der Romantik, war von 1813 bis 1814 einige Monate in Krippen. Mehrfach wanderte er in der Sächsischen Schweiz und in seinen Skizzenbüchern hat er eine Reihe von Motiven des heutigen Malerweges durch das Elbsandsteingebirge festgehalten. Es gibt einen Caspar David Friedrich Wanderweg, der an ausgewählten Stellen Erläuterungen zu den Werken des Künstlers gibt.

Krippen Ortsteil von Bad Schandau
Krippen Ortsteil von Bad Schandau

Ortsteil Waltersdorf befindet sich auf der Liliensteiner Ebenheit auf der rechten Elbseite. Der markante Tafelberg Lilienstein (415 m ü. NN) und die ihn umgebende Flächen gehören zum Nationalpark Sächsische Schweiz und stehen unter Schutz. Der Ort liegt auf ca. 200 m ü. NN und wird geprägt vor allem durch kleinere Bauernhäuser. Der Haupterwerb hat sich mit der Zeit durch die Vermietung von Ferienwohnungen zum Tourismus hin entwickelt.
Von Waltersdorf zweigt die einzige Straßenverbindung zum Kurort Rathen ab sowie die Straße zum Königsteiner Ortsteil Ebenheit und zum Parkplatz am Lilienstein. Auf der Waltersdorfer Flur liegt die Wüstung Sellnitz. Sie ist heute Standort eines Einzelguts am Fuß des Liliensteins, in dem ein Wirtschaftshof und die Jugendbildungsstätte des Nationalparks Sächsische Schweiz untergebracht sind.

Ortsteil Porschdorf liegt am Zusammenfluss von Polenz und Sebnitz zum Lachsbach. Ein Teil des Ortes zieht sich in einem Seitental auf die Ebenheit am Lilienstein hoch und weist bis zu 90 m Höhenunterschied innerhalb des Ortes auf. Die Kirche wurde 1905 erbaut.
Porschdorf hat einen Haltepunkt der Nationalparkbahn Bad Schandau- Sebnitz. Der Ort wird von der Buslinie 253 der OVPS Bad Schandau-Königstein Ebenheit betreut.

Ortsteil Prossen liegt auf der rechten Elbseite. Durch seine Lage an der Elbe westlich von Rathmannsdorf-Wendischfähre erlangte es bei der Elbeschifffahrt an Bedeutung. Der Ort hatte einen Hafen und große Lagerkomplexe. Schiffer und Bootsbauer waren die vorwiegende Tätigkeit in den vergangenen Jahrhunderten. Mit der Schifferfastnacht wird noch heute im Februar der Tradition gedacht.
Erstmals wurde 1443 ein Rittersitz und Vorwerk erwähnt, welches auch die Ländereien in den umliegenden Orten verwaltete.