Wolfenbüttel
Wolfenbüttel an der Oker ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Niedersachsen und liegt im Südosten des Bundeslandes zwischen dem Harz, dem Ostbraunschweigischen Hügelland und dem Naturpark Elm-Lappwald. Westlich befindet sich die Stadt Salzgitter.
Die Stadt Wolfenbüttel besteht aus der Kernstadt und zehn eingemeindeten Ortschaften. Zur Altstadt gehören die Auguststadt und die Heinrichstadt Juliusstadt. Die Stadtteile Kurzes Holz, Rote Schanze, Schwedenschanze und Weiße Schanze umringen die Altstadt.
Sehenswertes
- Das Schloss Wolfenbüttel ist das zweitgrößte erhaltene Schloss in Niedersachsens. Heute ist es das Gymnasium.
- Ensemble am Schloßplatz, mit der Herzog August Bibliothek, dem Lessinghaus, dem Zeughaus und dem Kleinen Schloss
- Hauptkirche Beatae Mariae Virginis und die Trinitatiskirche
- Klein Venedig ein Überrest des Grachtensystems
- Neue Kanzlei
- zahlreiche Fachwerkhäuser
Regionale Informationen
Die Ursprünge Wolfenbüttels werden in einer Siedlung des Wulferus im 10. Jh. an der Ockerfurt vermutet. Sie lag an der Straße vom Niederrhein zur Elbe über Hildesheim / Braunschweig nach Halberstadt / Leipzig. 1118 wird eine Wasserburg des Widekind von Wolfenbüttel genannt.
Sie wurde im Jahr 1283 durch den Welfen-Herzog zu einer Festung ausgebaut und 1500 ummauert. Etwa ab 1430 war Wolfenbüttel ständige Residenz der Herzöge von Braunschweig- Lüneburg geworden, erhielt 1570 Marktrechte und blieb bis 1753 Residenzstadt des Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel.
Ab August 1626 belagerten kaiserliche Truppen unter Pappenheim die Festungsstadt. Durch einen Aufstau der Ocker und Flutung der Stadt zwangen sie im Dezember 1627 die Besatzung zur Aufgabe.
Weitere Eroberungen zwischen kaiserlichen und schwedischen Truppen folgten. Unter der Regierung des Herzogs August dem Jüngeren, einem kunstsinnigen Regenten, wurde 1652 im westlichen Anschluss der Dammtorfestung die Auguststadt als Handwerker- und Soldatensiedlung angelegt.
Als Bibliothekare der Herzog August Bibliothek wirkten Gottfried Wilhelm Leibnitz von 1690 bis 1716 und Gotthold Ephraim Lessing von 1770–1781. Lessing schrieb hier das Drama „Nathan der Weise“.
Aus der Wasserburg wurde durch zahlreiche Umbauten das Schloss. Von 1690 bis 1697 kam es zu größeren Umbauarbeiten. Im Barock erhielt das Schloss 1714–1716 eine neue Fassade. Aus dieser Zeit stammen auch das steinerne Eingangsportal und die Skulpturen auf der Brücke. Reste der Befestigung der Stadt können noch heute in Wolfenbüttel besichtigt werden, obwohl die Festung Wolfenbüttel ab 1798 geschleift wurde. Ab 1867 wurde Wolfenbüttel preußische Garnisionsstadt.