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Merseburger Dom und Schloss

Die Hauptkirche vom Bistum Merseburg geht auf eine vom deutschen König Heinrich I. gestiftete Johanneskirche zurück. Der Grundstein für den Bau der Kathedrale wurde 1015 vom Bischof Thietmar von Merseburg gelegt. Die erste Weihe des viertürmigen Kirchbaus fand 1021 in Anwesenheit des Kaiserpaares Heinrich II. und Kunigunde statt. Von der romanischen Kirche sind nur noch wenige Teile erhalten.

Durch die Umbauten in der Zeit zwischen 1510 und 1517 unter Bischof Thilo von Trotha wurde der Dom im Merseburg spätgotisch überformt. 1545 predigte Martin Luther im Dom. Nach dem Tod vom katholischen Bischof im Jahr 1561 begann endgültig die Reformation.

Bei den Luftangriffen 1944 auf Merseburg und die Chemiewerke wurden der Nord- und Ostflügel des Schlosses, das Kapitelhaus und der Chor des Doms beschädigt.

In der restaurierten Domfreiheit erfolgte die Einrichtun g von einem neues Besucher- und Informationszentrum , die Willi-Sitte-Galerie eröffnet sowie das Europäische Romanik Zentrum, welche in der Südklausur vom Dom angesiedelt ist.

Die Merseburger Rabensage berichtet, dass ein goldener Siegelring des Bischofs Thilo von Trotha vom offenen Fenster verschwand.  Er bezichtigte seinen Diener des Diebstahls. Daraufhin wurde dieser hingerichtet. Als der Ring später in einem Rabennest gefunden wurde, ließ Thilo von Trotha im Schlosshof ein Vogelbauer errichten in dem ein Kolkrabe für den Diebstahl büßt. Dieses mahnt, kein Urteil im Jähzorn zu fällen. Wegen Protesten von Tierschützern wurde der Käfig vergrößert.

Merseburger Stadtkirche
Merseburger Schloss Innenhof
Merseburger Schloss Innenhof
Merseburger Raben
Merseburger Raben
Eingang zum Merseburger Schlossinnenhof
Eingang zum Merseburger Schlossinnenhof

Thietmar von Merseburg, * 975 oder 976 † 1018, war einer der bedeutendsten Geschichtsschreiber in der Zeit der Ottonen. Er stammte aus dem Grafengeschlecht von Walbeck. Sein Aufstieg in der Kirche wurde durch die weltlichen Ämter seiner Familie begünstigt. Bereits vor seiner Tätigkeit als Bischof war er literarisch aktiv. Seine Amtszeit als Bischof war geprägt von den Auseinandersetzungen um die Bildung und Ausstattung des Bistums. Ursprünglich 981 gegründet, wurde es kurz darauf wieder aufgelöst und 1004 neu gebildet. Sein Wirken war vor allem auf Magdeburg und Merseburg beschränkt. Im Jahr 1015 legte er den Grundstein für den Merseburger Dom.

In der heutigen Forschung gilt Thietmar als der wichtigste Chronist der Ottonenzeit. Seine Chronik ist reichsgeschichtlich und für die Kirchengeschichte des Bistum die wichtigste Quelle. Sie zeugt von den Auseinandersetzungen mit dem polnischen Herzog Boleslaw Chrobry.

In seiner Chronik findet sich die Ersterwähnung Leipzigs 1015 und zahlreicher weiterer Orte sowie die frühe Besiedlung in Mitteldeutschland. Es war die Chronik schon im Mittelalter bekannt und ab dem 16. Jh. gab es gedruckte Ausgaben.