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Kloster Walkenried

Das Kloster Walkenried ist eine ehemalige Zisterzienserabtei im Südharz und liegt mitten im gleichnamigen Ort. Das im Jahr 1127 gestiftete Zisterzienserkloster war das dritte im deutschsprachigen Raum. Die herausragende Leistung der Mönche war die seit 1144 durchgeführte Melioration des Helmeried.
Die Klosterkirche wurde über 150 Jahre als Steinbruch genutzt. Nur die Klausur blieb erhalten. Der weitere Abriss der Kirchenruine wurde 1817 verboten. 1876 fanden Renovierungsmaßnahmen am Kreuzgang und der Klausur statt.

Seit 1977 gehört das Klostergelände dem Landkreis Göttingen. Die Eröffnung des Zisterziensermuseums Kloster Walkenried folgte im Jahr 2006.

Die heutige Klosteranlage umfasst die Ruine der Klosterkirche und dem größtenteils erhaltenen gotische Klausurgebäude. Seit 2006 ist in ihm das Zisterziensermuseum Kloster Walkenried. Die Klosteranlage ist seit 2010 assoziiertes Objekt des UNESCO-Weltkulturerbe Rammelsberg-Altstadt von Goslar-Oberharzer Wasserwirtschaft.

Die Gemeinde Walkenried, am Rande des Südharzes gelegen, gehört zum Landkreis Göttingen in Niedersachsen. Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Zorge und der heilklimatische Kurort Wieda, Walkenried und Zorge sind Luftkurorte. Durch Walkenried fließt die Wieda. Bis vor 1990 befand sich Walkenried unmittelbar an der Grenze der BRD zur DDR.

Kloster Walkenried
Hrad Jestřebí (Habichtstein) in Mittelböhmen

Aus der Klostergeschichte

Im Jahr 1127 stiftete Adelheid von Walkenried das dritte Zisterzienserkloster im deutschsprachigen Raum. Sie warb Mönche aus Kamp am Niederrhein für die Besiedlung des Harzvorlandes.

1129 begann der Bau der romanischen Kirche. Kaiser Lothar III. bestätigte 1132 die Klosterstiftung. Im selben Jahr gründete sich das Tochterkloster Pforta und 1141 das zweite Kloster in Sittichenbach bei Eisleben.

Ausgestattet mit exzellenten Kenntnissen im Wasserbau legten die Mönche das Obere Ried in der Helmeniederung trocken. Es entstand die landwirtschaftlich fruchtbare Goldene Aue. Die Blütezeit des Klosters war im 12. und 13. Jh. Um 1150 gehörten zu Walkenried 30 Gutshöfe und sechs Stadthöfe.

Das Kloster war am Bergbau um den Rammelsberg und der Metallverhüttung beteiligt. Über zwei Jahrhunderte waren die Walkenrieder Mönche Berg- und Hüttenherren im Harz. Die dem Kloster gehörenden Waldgebiete nutzten sie zur Holzkohle Herstellung.
Im 13. Jh. lebten ca. 100 Mönche und über 200 Laienbrüder im Kloster. Der Bau der gotischen Klosterkirche begann um 1210 und wurde im Jahr 1290 geweiht. Das gotische Klausurgebäude war um 1330 vollendet.

In der Mitte des 14. Jh. begann der Niedergang des Bergbaues und durch die Pest auch der Landwirtschaft. Die wirtschaftliche Bedeutung des Klosters sank. Im Bauernkrieg 1525 wurde die Kirche durch die Thüringer Bauern geplündert und stark beschädigt. Im Jahr 1546 trat das Ordenskapitel zur Reformation über. Die Verwaltung übernahmen 1578 die Grafen von Hohnstein und 1593 kam es in den Besitz der welfischen Herzöge von Braunschweig-Lüneburg.

Mauerreste von der Klosterruine Walkenried
Mauerreste von der Klosterruine Walkenried