Kloster Michaelstein
Kloster Michaelstein ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster im Westen des Stadtgebietes von Blankenburg. Es gehört zur Straße der Romanik und ist Bestandteil des Harzer Klosterwanderweges. Die Verwaltung erfolgt über die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt. In der Klosteranlage befindet sich eine Musikakademie, ein Museum und ein Tagungshaus.
Die Zisterzienseransiedlung in Michaelstein begann um 1130. Das Land gehörte dem Reichsstift Quedlinburg. Im 12. Jh. übergab der Graf Burchard von Blankenburg mehrere Güter zur Stiftung eines Klosters. 1139 bestätigte Papst Innozenz II. die Schenkung. Es wurde eine wirtschaftlich erfolgreiche Abtei. Der klösterliche Besitz am Ende des 12. Jh. betrug ca. 500 Hufen, nach weiteren hundert Jahren etwa 700 Hufen.
Die großen Wirtschaftshöfe waren zunächst in der näheren Umgebung. Später besaßen die Mönche Ländereien bei Aschersleben, Gattersleben in Mecklenburg, Anteile an der Lüneburger Saline und am Bergwerk Rammelsberg. Die Michaelsteiner Äbte waren oft als Diplomaten der Päpste eingesetzt und die Zisterzienser in der Krankenpflege am Kloster tätig, wo es ab 1234 ein Hospiz gab.
Am 10. Mai 1525 plünderten und zerstörten aufständische Bauern einen Teil der Klostergebäude. Wilhelm von Haugwitz überfiel im Zuge der Fehde mit Herzog Georg von Sachsen im Herbst 1533 die Zisterze. Plünderungen und Zerstörungen waren die Folge. Die zerstörte Kirche wurde endgültig aufgegeben.
Mit Einführung der Reformation 1543 wurde es eine protestantische Abtei. Nach den Blankenburger Grafen war das Kloster im Besitz der Herzöge Braunschweig-Lüneburg.
Zur Umgestaltung des Westflügels zählte auch die barocke Kirche, die 1720 der Herzog einweihte. Bis ins 20. Jahrhundert blieb der Klosterbezirk Vorwerk der herzögliche Domäne Heimburg. Die Klausurräume dienten Wirtschafts- und Lagerzwecken sowie den Arbeitern als Wohnung. 1880 entstand Zuchtanstalt für Forellen, Saiblinge und Schmerlen. Erhalten geblieben sind die zahlreichen Fischteiche. In alten Karten finden sich Bezeichnungen von Mühlen, Weinberg, Hopfen- und Obstgarten.
1945 erfolgte die Aufteilung des Klostergutes durch die Bodenreform. Das 1952 gegründete Collegium musicum übernahm das ehemalige Kloster für sich und schuf so eine Wirkungsstätte für sich.
1968 gab es im wieder hergerichteten Refektorium das erste Konzert. Seit 1988 können im Klausurgebäude Musikinstrumenten in einer Ausstellung besichtigt werden.
1997 gründeten die Stadt, der Landkreis und das Land Sachsen-Anhalt die Stiftung Kloster Michaelstein. 2002 wurde das Kloster auch Sitz der Landesmusikakademie Sachsen-Anhalt.
Seit dem 1. Januar 2005 verwaltet die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt Michaelstein. Aus der ehemaligen Scheune auf dem Wirtschaftshof entstand 2005 ein Konzert- und Probensaal.