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Dresdner Frauenkirche

Dresdner Frauenkirche, eine evangelisch-lutherische Kirche am Neumarkt, ist ein prachtvolles Zeugnis des sächsischen Kirchenbaues. Sie wurde nach den Plänen des Dresdner Ratsbaumeisters George Bähr von 1726 bis 1743 erbaut. Anstelle einer kostspieligen Holzkuppel mit Kupfer setzte Bähr mit Unterstützung vom Kurfürst "August dem Starken" einen steinernen Kuppelbau durch.

Die Barockbaumeister Longuelune, Knöffel und Chiaveri kritisierte den Bauentwurf der Kuppel, aber Bähr konnte sich durchsetzen. Schon beim Bau traten jedoch statische Probleme auf, da es an Erfahrungen eines solchen Baues fehlte. Zu weicher Sandstein und falsches Fugenmaterial führten immer wieder zu Rissbildungen. Eisenklammern und ein Ringanker wurden eingesetzt.

Die aus Sandstein aus der Sächsischen Schweiz gemauerte Steinkuppel hatte unten einen Außendurchmesser von 26,15 m, oben von etwa 10 m, eine Wandstärke von bis zu 2,30 m und wog etwa 12.000 Tonnen.

Dresdner Frauenkirche

Nach dem Bombenangriff auf das Dresdner Altstadtzentrum am 13./14.02.1945 kam es zum Brand in der Frauenkirche und sie stürzte am Folgetag durch Materialermüdung ein. Während der DDR Zeit diente die Ruine als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung.

Nach der Wiedervereinigung begann 1994 der Wiederaufbau der Frauenkirche und am 30.10.2005 fand der Weihegottesdienst statt. Aus dem Mahnmal gegen den Krieg ist ein Symbol der Versöhnung geworden.

Dresdner Frauenkirche

George Bähr

George Bähr, 1666 in Fürstenwalde geboren, war der Sohn eines armen Zimmermannes im Osterzgebirge. Der Dorfgeistliche von Fürstenwalde förderte ihn. In Lauenstein lernte er das Zimmermannshandwerk. In Dresden arbeitete er als Zimmermann, studierte noch Mechanik und wirkte auch als Mechanicus. Ohne einen Meisterbrief zu erlangen, berief ihn der Rat 1705 zum Ratszimmermeister.

Er baute Kirchen in Loschwitz und Kesselsdorf in Dresden, in Schmiedeberg, Königstein und Hohnstein. Im Dienste von Daniel Pöppelmann beaufsichtigte er ab 1732 den Bau der Dreikönigskirche in der Dresdner Neustadt. Für den Umbau des Schlosses Seußlitz war er auch verantwortlich.

Georg Bährs Hauptwerk war der Entwurf und die Bauleitung der Frauenkirche in Dresden. Einen Tag nach seinem 72. Geburtstag verstarb der geniale Architekt 1738. Die Frauenkirche wurde 5 Jahre später eingeweiht.

Dresdner Neumarkt

Der Marktplatz entstand im 16. Jh. nach dem Neubau der Dresdner Stadtbefestigung. Mit dem Neubau der Frauenkirche und der Säkularisierung des Kirchhofes erfuhr der Platz eine Vergrößerung und in der Regierungszeit von "August dem Starken" eine Umwandlung im Barockstil. Einzelne Bürgerhäuser wurden im Frühbarockstiel umgebaut, einige blieben im Renaissancestil und die Frauenkirche im gotischen Stil. Um die Kirche herum befand sich ein Friedhof. Ab 1726 bis 1743 entstand die neue Frauenkirche. Im Siebenjährigen Krieg war sie Ziel des preußischen Artilleriebeschusses, aber sie hielt stand. Jedoch wurden die Wohnhäuser am Neumarkt sowie die Altstädter Wache und das Gewandhaus durch den Beschuss zerstört. Danach erfolgte die Bebauung des Platzes im Stil des Rokoko bzw. Spätbarocks.

Auf dem Neumarkt in Dresden


Der Luftangriff auf Dresden 1945 zerstörte die Gebäude um den zentralen Platz Neumarkt. Nach der Enttrümmerung blieben nur Teile des vierten Treppenturmes und der Choranbau der Frauenkirche sowie die Außenmauern des Johanneums bestehen. Der Trümmerberg der Frauenkirche diente zur DDR Zeit als Mahnmal gegen den Krieg. Nach der Wiedervereinigung erfolgte die Rekonstruktion vieler historischer Gebäude und Gebäudegrundrisse, die den Neumarkt in der Vergangenheit kennzeichneten.

In den Neumarkt münden die Rampische Gasse, die Galeriestraße, die Augustusstraße, die Töpferstraße, die Münzgasse, die Sporergasse und die Kanzeleigasse. Beim Neubau wurde der zentrale Platz zur Fußgängerzone.