Die Grabentour ist eine bergbauhistorische Wanderung nördlich von Freiberg im Erzgebirge. Der Lehrpfad führt im Tal der Bobritzsch von der Wünschmannmühle aus nach Krummenhennersdorf bis zum IV. Lichtloch des Rothschönberger Stolln bei Reinsberg. Er folgt dem Verlauf des Kunstgrabens, welcher von 1844 bis 1847 für die Wasserhaltung des Freiberger Silbererzreviers angelegt wurde. Der Kunstgraben ist 3557 m lang und verläuft zum Teil unterirdisch.
Der Wanderweg führt zunächst entlang der Bobritzsch bis zum Mundloch der Buchenbach-Rösche. Dann geht es auf halber Hanghöhe zum Quarzitsteinbruch. Hier beginnt die Porzellanfelsenrösche. Nachdem der Bergsattel umgangen wurde, führt der Graben wieder offen weiter bis zu einem Sperrschieber, mit dem das Wasser im Notfall in die Bobritzsch abgeleitet werden konnte. Schließlich gelangt man hinauf zur Halde am V. Lichtloch, welches selbst verschlossen ist. Kurz nach dem Lichtloch tritt der Kunstgraben wieder zutage und der Lehrpfad führt nach ca. 800m zur Buchenborn-Rösche. Dort zweigt der alte Mühlgraben zur Mühle unter dem Reinsberger Schloss.
Nach einem schönen Weg durch Buchenhochwald wird die Reinsberger Rösche erreicht, die kurz vor Reinsberg an der sogenannten Königslaube wieder zutagetritt und das Wasser zum IV. Lichtloch leitet.
Das IV.Lichtloch ist als historisches Ensemble mit Huthaus, Schacht- bzw. Treibehaus, Bergschmiede und Bergzimmerei erhalten und wird vom „Verein Viertes Lichtloch des Rothschönberger Stolln e.V.“ gepflegt. Der 87m tiefe Schacht ist offen und die sehenswerte Radstubenkaue der beiden 11,90 m großen Kunsträder sowie die Abzugsrösche sind freigelegt. Der Bau des Kunstgrabens war die Voraussetzung für die Abteufung der beiden Lichtlöcher und den Bau des Rothschönberger Stollns im sogenannten Gegenortvortrieb.