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Die Stelle zwischen der Sächsischen Schweiz und dem Osterzgebirge ist die niedrigste Querung des Gebirges zwischen Sachsen und Böhmen aus dem Elbtal heraus und ist die Alte Teplitzer Straße als ehemaliger Erzgebirgspass. In der Neuzeit war es möglich ohne große Steigungen an 1-2 Tagen die Waldgebiete zu überqueren. Schon in der Bronzezeit war der Kulmer Steig bekannt, was durch archäologische Funde bewiesen werden konnte.

Bei Göppersdorf und Gersdorf gab es eine Abzweigung, wo die Straße nach Gottleuba weiter ging. Zwischen Oelsen und Hellendorf wurde die Passhöhen bei Peterswald erreicht und danach am kleinen Weiler Nollendorf (720 m) ging die Straße nach Tellnitz und Kulm weiter. Im Tal verzweigte sie sich links nach Tetschen, geradeaus nach Aussig und rechts am Wald entlang nach Teplitz.

Ein Weg führte über Oelsen nach Peterswald, der Kulmer Steig. Oelsen entstand um 1180 und hatte Beziehungen nach Meißen und Böhmen. Die Streckenführung der heutigen Bundesautobahn A 17 ist in großen Teilen der alten Wegeführung der Alten Teplitzer Straße angeglichen.

Postsäule für die Alte Teplitzer Straße

Die Neue Teplitzer Straße

Dohna, als Territorium zwischen den großen Mächten errang große Macht, was den Markgrafen von Meißen ein Dorn im Auge war. Die Entwicklung der Stadt Pirna nach 1233 als Handelszentrum an der Elbe und der Straße von Norden aus der Gegend Stolpen und Radeberg brachte ebenfalls Reibungspunkte mit Dohna.

Die Fehde des Markgrafen mit Dohna erforderten separate Wege nach Böhmen. So entwickelte sich die Streckenführung von Mügeln nach Pirna und von dort über das Dorf Zehista, Berggießhübel und Gottleuba zur Grenze bei Hellendorf und Peterswalde zum Nollendorfer Pass. Befördert wurde die Straßenführung auch durch den Bergbau und die Eisenverhüttung in der Gegend um Gottleuba- Berggießhübel.

Informationstafel für die Alte Teplitzer Straße

* Es wird die Bezeichnung Böhmischen Steig bei allen Gebirgsquerungen
des Erzgebirges verwendet.

Ersten Überlieferungen zum Böhmischen Weg / Böhmischer Steig* zeigen den folgenden Wegverlauf:

1. Von Meißen kommend führt der Weg über Dresden das Elbtal auf der Südseite entlang.

2. Beim kleinen Dorf Mügeln (heute Stadtteil von Heidenau) an der Müglitzquerung bog der Weg nach Süden zwischen der Burg Dohna und dem Großsedlitzer Berg ab und ging in einer Senke weiter (heute noch die Bezeichnung Böhmischer Weg).

3. Zwischen Krebs zur linken und den Dörfern Köttewitz und Meusegast zur rechten führte er zum Seidewitztal und durchquerte das Tal bei der Eulmühle. Anschließend ging er allmählich einen Hang hinauf nach Niederseidewitz und dann zwischen Laurich, heute ein Ortsteil von Nenntmannsdorf, und Ottendorf weiter.

4. Von der Abzweigung bei Göppersdorf war die Wegeführung geradeaus nach Börnersdorf, Breitenau, Fürstenwalde und links vom Dorf Müglitz wurde der Pass am Geiersberg erreicht.

5. Über die kleinen Orte Adolfsgrün und Mückendorf führte der Weg nach Kulm und Graupen und von da nach Teplitz.

Die Hohe Straße

Eine weitere Straßenverbindung ging von Pirna nach Tetschen als die Hohe Straße. Sie führte über den Sonnenstein, die Ebenheit nach Langenhennersdorf – Forsthaus, Hermsdorf, Bielagrund und Rosenthal. Sie erreicht westlich des Deciner Schneeberges die Grenze. Ein Seitenzweig der Tetschener Straße führte am Zirnstein zum Böhmischen Tor.

Völkerverbindender Handelsweg kontra Heerstraße

Die erste Urkunde über Dohna und auch über die Verbindung nach Böhmen lautete sinngemäß, „...das deutsche Heer sammelte sich bei der Burg Dohna zu seinem Heereszug nach Böhmen...“. Nicht nur friedliche Händler zogen auf den Wegen nach Böhmen. Ob 1040, 1402, 1430, 1632, 1745, 1756, oder 1813 - die Straße sah oft auch Kriegsvolk auf dem Weg zum Nachbarn. 1402 – 1408 Meißner Kriegsvolk eroberte die Grafschaft Dohna und die Burgen Sonnenstein und Königstein. Einige Jahre später erschallte das für Meißner Ritter furchteinflössende Rattern der hussitischen Kampfwagen, nachdem die Blüte des sächsischen Adels beim Kriegszug nach Böhmen vernichtende Verluste in der Schlacht bei Aussig (Usti) erlitten. Im dreißigjährigen Krieg zogen abwechselnd kaiserliche, protestantische und schwedische Truppen durchs Gebirge, die Bewohner mussten sich in die unwegsamen Berggegenden flüchten. Im Schlesischen und im Siebenjährigen Krieg waren es die preußischen Soldaten und die Habsburger Soldaten, die das Land verwüsteten und leer plünderten. Die größten Schäden gab es 1813 im Befreiungskrieg gegen die napoleonische Fremdherrschaft. Mehrmals zogen Truppen durch das Gebiet zu den Passhöhen und zurück. Danach gab es kein Getreide, kein Vieh, viele Dörfer waren abgebrannt und die Felder verwüstet.