Falkenstein - ein Kletterfels
Der Kletterfels Falkenstein befindet sich in der Hinteren Sächsischen Schweiz und ist nordwestlich der Schrammsteinkette vorgelagert. Das Felsmassiv ist fast einhundert Meter hoch.
1543 und 1547 erscheint der Fels in der Karte der ersten Kursächsischen Landesaufnahme von Matthias Oeder. In der Beschreibung der Sächsischen Schweiz von Götzinger 1804 nennt dieser ihn als „unzugänglich und nur über Leitern ersteigbar“. Im Jahr 1864 mit der Besteigung des Falkensteins durch Schandauer Turner über den noch heute so genannten Turnerweg begann das Klettern im Elbsandstein. Die Turner verwendeten dabei künstliche Hilfsmittel, was nach den heutigen Regeln nicht zulässig ist. 1868 und 1871 folgten weitere Besteigungen.
Klettern am Falkenstein
er Gipfel ist mittlerweile über hundert Kletterrouten ab Schwierigkeitsgrad III zu erreichen. Der Turnerweg als ältester sächsische Kletterweg wurde erstmals 1892 ohne künstliche Hilfsmittel begangen. Im gleichen Jahr begingen Oscar Schuster und Martin Klimmer erstmals den Schusterweg (Schwierigkeitsgrad III), der seitdem der beliebteste und meistbegangene Weg auf den Falkenstein ist.
An den Erstbegeher Oscar Schuster erinnert seit 1919 die Schusterplakette, die etwa auf halber Höhe im Schusterweg angebracht ist. Nach der Begehung vom Schusterweg folgten mehrere Erstbegehungen am Falkenstein. Zu den beliebten älteren Risswegen zählt der Hohe Riß (V) und der markanteste Rissweg ist der Südriß, der sich fast durchgängig durch die gesamte Südwand des Falkensteins zieht.
Nach dem Ersten Weltkrieg gingen die Kletterer immer mehr in die freie Wand. Nachdem Willy Häntzschel 1933 den Häntzschelweg (VIIb) durchstiegen hatte, ging man davon aus, dass damit am Falkenstein keine klettersportlich regelgerecht einwandfrei lösbare Probleme verblieben waren. 1948 bis 1970 gab es insgesamt 19 Erstbegehungen.
Eine neue Steigerung der Schwierigkeiten setzte mit Bernd Arnold ein. Am Falkenstein erschloss er bis 1984 fast jedes Jahr einen oder mehrere neue Wege bis hin zum X. Grad. Insgesamt absolvierte Arnold am Falkenstein zwölf neue Wege und zwölf neue Varianten bereits vorhandener Kletterrouten.
In den 1990er Jahren wurden durch Thomas Willenberg weitere kurze, schwere Varianten der Schwierigkeiten X bis XII erstbegangen.
Die Gipfelbücher des Falkensteins sind nicht vollständig in den Archiven des Sächsischen Bergsteigerbundes erhalten. Das älteste Buch stammt aus dem Jahr 1918, jedoch fehlen von 1929 bis 1934 und 1952 bis 1967 die Bücher.
Der Schusterweg ist seit seiner Erstbegehung mit Abstand der beliebteste Weg auf den Falkenstein. Mit großem Abstand folgt der Südriß, häufiger begangen werden Turnerweg und Hoher Riß.
Die Burgwarte auf dem Falkenstein
Im 14. Jahrhundert gehörte das Gebiet zur Herrschaft der Berka von Duba auf der Burg Wildenstein. Diese ließen auf dem Falkenstein eine Burgwarte errichten. Als die Berken aus dem Gebiet verdrängt wurden, verbrannte man 1451 die hölzernen Burgaufbauten . Die Burgwarte stand auf den Felsklippen am Fuße der Nordseite vom Falkenstein. Heute noch sichtbar sind in den Fels geschlagene Balkenlager, Falze und Stufen sowie auch noch in den Fels gehauene Rinnen für das Sammeln des Regenwassers. Die Bauten der Burgwarte bestanden aus Holz. Im Verlauf des Turnerwegs führten schließlich Stufen und Leitern zum Gipfel des Falkensteins auf dem sich wahrscheinlich ein Ausguck befand. Der Bergsteiger Oskar Schuster entdeckte 1892 Spuren der Burgwarte.