Frauenstein Burgruine
Die Burg Frauenstein befindet sich auf einem 680 m hohen Granitfelsen auf dem Osterzgebirgskamm und ist nur noch eine Ruine. Auf der Südseite schließt sich ein Schlossbau an.
Um 1200 wurde die Burg als Grenzfestung zwischen Böhmen und Sachsen gebaut und schützte die Silberstraße von Freiberg über Teplice nach Prag. Sie war im Besitz der Burggrafen von Meißen. Beim Nachfolgestreit mit den Plauener Vögten wurde sie bei der Eroberung durch die Wettiner stark beschädigt und die Schönberger erhielt die Burg.
1577 wurde das Schloss gebaut und 1647 kaufte der Kurfürst Johann Georg I. die Burganlage zurück. Das Schloss wurde Gerichtsamt, Forstamt und Amtsgericht.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts und ab 1990 fanden Restaurierungs- und Sicherungsarbeiten an der Ruine im Ort Frauenstein statt. Im Kreuzgewölbesaal des Schlosses befand sich das Gottfried-Silbermann-Museum, welches über Leben und Werk des berühmten Orgelbauers informiert.
Nach Schließung vom Schlossmuseum im Jahr 2017 erfogte 2021 ein Umzug in ein aufwendig umgebautes Bürgerhaus am Markt um.
Aus der Geschichte
Die Gründung der Burg Frauenstein erfolgte im Zuge der ersten Kolonisation des Erzgebirges. Nach den 1168 erfolgten Silberfunden bei Freiberg wurde das unbesiedelte waldbedeckte Gebirge für die Meißner Markgrafen und dem böhmischen König zum Interessengebiet. Durch Grenzschutzburgen versuchte man diese Gebiete abzusichern. So entstanden die Burgen Sayda, Purschenstein, Rechenberg, Bärenstein und Lauenstein auf der Markmeißner Seite.
Frauenstein hatte eine wichtige Funktion. Sie sicherte den Böhmischen Steig von Freiberg über den Pass von Klostergrab nach Teplitz, die spätere Alte Freiberg-Teplitzer Poststraße.
Die Burg und später das Schloss befanden sich im Besitz der Markgrafen von Meißen. Sie vergaben den Besitz als Lehen. Von 1329–1426 war sie erblicher Lehnsbesitz der Burggrafen von Meißen, aus der Familie der Meinheringer auf Hartenstein, welche die Burg ab etwa 1380 als Stammsitz nutzte.
1426 fiel Burggraf Heinrich II. von Hartenstein in der Schlacht bei Aussig gegen die Hussiten. Da er kinderlos war, gelangte der Lehnbesitz zurück an den Kurfürsten.
Ab 1439 wurde die Burg Zentrum des Amtes Frauenstein. Die von Schönberg, welche ab 1473 mit der Burg belehnt waren, errichteten 1585-88 unterhalb der Burg ein Schloss im Renaissancestil. Ab 1647 bis 1873 war sie wieder Sitz des kurfürstlichen Amtes. Der Verfall der ungenutzten Burg wurde durch dem Stadtbrand von 1728 weiter beschleunigt.