Burg Schönfels in Zwickau
Die Burg Schönfels befindet sich im gleichnamigeen Ortsteil der Gemeinde Lichtentanne, westlich von Zwickau. Sie ist eine Höhenburg, deren Kernburg auf ovalem Grundriss als zweihöfige Burganlage erbaut wurde. Der Ausbau fand vor allem im 15. bis 17. Jh. statt. Sie besitzt Wehrgang, Laubengang, Bergfried, Vorburg mit Torhalle und Schallloch.
Sehenswert ist eine spätgotische Bohlenstube und eine Burgkapelle (17.Jh.) mit einem wertvollen Flügelaltar und einer in Europa einmalige Schrank-Holzorgel aus der Zeit um 1730.
1945 ging die Burg Schönfels in Volkseigentum über. Nach der Restaurierung 1975 wurde sie als Museum der Öffentlichkeit übergeben. Im Jahr 1988 und 1994 war sie Filmkulisse. Seit 1995 befindet sich die Burg im Besitz der Gemeinde Lichtentanne. Sie wird gefördert vom Kulturraum Vogtland-Zwickau. Der Förderverein Burg Schönfels e. V. beteiligt sich an der Bewirtschaftung und denkmalpflegerischen Instandsetzung.
Aus der Burggeschichte
Die Anfänge gehen auf die Zeit der deutschen Eroberung unter Heinrich I. zwischen 929 und 980, als Burg zur Beherrschung der in diesem Gebiet siedelnden Wenden zurück. Bedeutung erlangte sie als feudaler Herrschaftssitz während der Kolonisation im 12. Jh., begünstigend war die Lage an der Via Imperii.
Erste nachgewiesene Besitzer waren 1225 die „von Schoninvels“ laut einer Urkunde des Bischofs von Naumburg. Bis zum vogtländischen Krieg 1354 waren die Vögte von Gera und Plauen Lehnsherren. Ab 1349/50 hatte Heinrich Reuß von Plauen die Burg vom Meißner Markgraf zum Lehen. 1368 bestätigte Kaiser Karl IV. den Besitz. Im Jahr 1398 fiel die Anlage an den Wettiner Wilhelm I., dieses setzte Dietrich von Planitz als Verwalter ein.
1459 erwarb die Familie von Weißenbach die Burg und hielt sie bis 1586. Die Zeit von 1586 bis 1770 sind durch mehrfache Besitzerwechsel geprägt. Unter den Burgbesitzern finden sich die Familien von Milkau, von Carlowitz, von Groß zu Altenhain und von Dieskau.
Von 1770 bis 1945 war die Burg im Besitz der geadelten Zwickauer Kaufmannsfamilie von Römer. Da die Familienmitglieder eigene Güter und Wohnsitze in der weiteren Umgebung hatten, war die Burg – mit Ausnahme der Försterwohnung in der Unterburg – zwischen 1770 und 1945 praktisch unbewohnt. Dies erklärt den hervorragenden historischen Erhaltungszustand der Burganlage, die über Jahrhunderte stets erhalten, aber nie modernisiert wurde.