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Burg Bodenstein im Eichsfeld

Auf dem Westrand des Ohmgebirges, auf einer Bergkuppe befindet sich die Burg Bodenstein. Sie ist die am Besten erhaltene Burg im Eichsfeld. Im Tal vor der Burg liegt das Dorf Wintzingerode.
Vermutlich wurde sie 1089 erstmals von einem Johann von Bodenstein erbaut. Um 1337 kam die Burgherrschaft in den Besitz des Adelsgeschlecht von Wintzingerode. Der Ort Bodenstein selbst war ein kleiner Weiler. Im 19. Jh. war Bodenstein ein selbstständiger Gutsbezirk, im 20. Jh. kam er zur Gemeinde Wintzingerode und heute gehört Bodenstein zur Stadt Leinefelde-Worbis.

In heutiger Zeit befindet sich in der Burg eine Familienerholungs- und Begegnungsstätte der Evangelischen Kirche. Es werden zu Ferien- und Festzeiten thematische Freizeiten angeboten. Daneben bietet die Burg den Raum für kulturelle Angebote der Region Eichsfeld, wie Schlosskonzerte, Kabarettabende und politische Gesprächsabende.

Burg Bodenstein im Eichsfeld
Stadtkirche von Wintzingeroden im Eichsfeld

Aus der Burggeschichte

Ursprünglich war auf dem Burgberg ein Grenzposten zwischen den Stämmen der Sachsen und Franken. Das Gebiet gehörte zum Hausgut der Liudolfinger. In der Zeit des salischen Kaisers Heinrich IV. war es Besitz des Otto von Nordheim. Die Familie von Bodenstein, welche als Erbauer der Burg benannt werden, war wahrscheinlich eine Seitenline der Grafen von Nordheim. Die Bodensteiner stifteten u.a. das Kloster Beuren im Leinetal. Die Herrschaft fiel 1275 an die Welfen. Von diesen kauften es die Grafen von Hohnstein (Harz). Ab 1337 kam Bodenstein an Hans von Wintzingerode und weitere Vasallen der Hohnsteiner. Die Grafen von Hohnstein blieben bis 1593 die Lehnsherren. Bis 1448 lösten die Herren von Wintzingerode ihre Mitbesitzer auf dem Bodenstein aus und blieben von da an bis 1945 Alleinbesitzer der Burg.

1525 wurden große Teile im Bauernkrieg zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Die Reformation wurde 1530 in der Herrschaft eingeführt. Die Oberlehns- und Landesherrschaft der Welfen schützten die Herrschaft Bodenstein vor der Gegenreformation. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Stellung der Herren von Wintzingerode weiter gestärkt und die evangelische Konfession erhalten. Bis 1803 verfügten Sie als einzige nichtfürstliche Familie über sämtliche landesherrlichn Rechte.
1794 heiratete die Landgrafenwitwe Philippine von Hessen-Kassel, die Nichte Friedrich II., den Besitzer von Bodenstein, Georg Ernst Levine von Winzingerode, nachdem sie für seine Erhebung zum Reichsgrafen gesorgt hatte. Der Reichsgraf wurde der Erste Staatsminister des Königs Friedrich I. von Württemberg und später war er in Diensten von Jerome Bonaparte. Als Philippine 1800 starb, erbte der Graf von Wintzingerode ein Fünftel des Allodialbesitzes ihrer Familie, der Markgrafen von Brandenburg-Schwedt und auch Teile vom Nachlass von Friedrich II.

1803 erfolgte die Eingliederung der Herrschaft in das Königreich Preußen.
Die Herrschaft Bodenstein war von 1807 bis 1813 Teil des Königreich Westphalen um endgültig 1815 zu Preußen zu kommen.