Albrechtsburg in Meißen
Die Albrechtsburg in Weinstadt Meißen erhebt sich auf einem zur Elbe hin steil abfallenden Felsplateau zwischen dem Triebischtal und dem Flüsschen Meisa. Sie ist ein spätgotisches Architekturdenkmal und gilt als der erste Schlossbau Deutschlands. Die Erbauung war von 1471 bis 1524 durch den Baumeister Arnold von Westfalen.
Der turmartige Bau vom Meißener Schloss hatte eine politische Bedeutung. Es zeigt die reichspolitische, administrative und wirtschaftliche Bedeutung der Wettiner.
Das ehemalige kurfürstliche Schloss, nördlich vom Meißner Dom, hat einen hakenförmigem Grundriss auf dem Felsplateau. Alle Geschosse haben eine Gewölbeausbildung, eine teure und seltene Bauweise in Deutschland. Besonders ausgeprägt sind die Vorhangbogenfenster der zwei Hauptgeschosse.
Das Besondere ist die Einfügung von Elementen der Sächsischen Renaissance in den spätgotischen Bau. Die hohen Dacherker und der Schautreppenturm mit der Wendeltreppe ist dem französischen Baustil nachempfunden und ein herausragendes Stilelement.
Aus der Burggeschichte
Meißen wurde neben den Königspfalzen Magdeburg, Merseburg und der Burg Bautzen der wichtigste Ort der deutschen Ostgebiete. Die polnischen Piasten und die Přemysliden stritten zwei Jahrhunderte mit den Markgrafen um die Herrschaft in den ehemals sorbischen Gebieten.
Auf dem Burgplateau war die Burggrafenburg, die Bischofskirche und die St.-Afra-Freiheit. An der Elbe befand sich eine Wasserburg. Im 12. Jh. erfolgte der Ausbau der Burg mit steinernen Gebäuden. Nach dem Aussterben der Meinheringer Burggrafen verfiel die Burg.
In der Zeit der gemeinsamen Herrschaft über das Kurfürstentum durch Ernst und Albrecht beauftragten diese den Baumeister Arnold von Westfalen 1471 mit der Errichtung eines neuen Schlosses an der Stelle der alten Markgrafenburg. Erst Herzog Georg nahm 1524 die Albrechtsburg als eine der Residenzen in Anspruch.
Nach Schäden im Dreißigjährigen Krieg verfiel die Albrechtsburg. Erst August der Starke nahm sie wieder in Nutzung. Von 1710 bis 1864 war in der Burg die Porzellanmanufaktur eingerichtet. Johann Friedrich Böttger schuf aufbauend auf den Experimenten und Ergebnissen von E.W. von Tzschirnhaus die Grundlagen für die Porzellanherstellung. Um die Geheimhaltung zu sichern, wurde die Produktion dieses "weißen Goldes" auf Weisung August des Starken 1710 auf die Albrechtsburg verlegt.
Heute ist die Albrechtsburg Museum und gehört zur Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen GmbH. Der Besucher kann herausragende Leistungen wie die Skulpturen im Hohen Chor und der Achteckkapelle, einen vollständig erhaltenen Lettner, Blattkapitelle und Schlußsteine in großer Vielfalt und Formschönheit betrachten. Der Kreuzgang und die Allerheiligenkapelle aus dem 13. bis 15. Jh. bieten ein besonderes Erlebnis. Am Domplatz befinden sich die Domherrenhöfe und das Kornhaus.