Zinnseifner aus Oberfranken waren im 13. Jh. dem Verlauf des Flusses Rohlau gefolgt und ließen sich bei der Burg nieder. Die neuen Siedler stießen hier auf umfangreiche Zinnvorkommen. 1340 erwarb der Ritter Peter Plick den gesamten Lehensbesitz vom Stift Tepl. 1410 verkauften die Plicks die Herrschaft und das Städtlein an den Egerer Patrizier Hans Forster. Außerdem war ein Eisenhammer genannt, was auch auf Eisenerzbergbau schließen lässt. 1446 erwarb Graf Matthias Schlick das Gut Neudek. 1454 erhielt Neudek eine eigene Zinnschmelze. 1494 war erstmals urkundlich das Neudeker Waldzinnrecht erwähnt, ein Vorläufer der späteren Bergordnung, die den Zinnseifenbergbau in der Herrschaft Neudek regelte. 1545 erhielt das Revier ein eigenes Bergamt mit Bergmeister und 1602 der Ort offiziell städtische Privilegien. Durch den Dreißigjährigen Krieg kam der Bergbau zum Erliegen. 1633 gelangte die Herrschaft an die Grafen Czernin von und zu Chudenitz, die hier ein neues Schloss anlegten. Nach dem Niedergang des Bergbaus im 17. Jh. verdiente die Bevölkerung ihren Lebensunterhalt vor allem durch Heimarbeit. Größte Bedeutung spielten dabei die Knopfmacherei, Weberei und Spitzenklöppelei. Im ausgehenden 19. Jh. entwickelte sich die Stadt zum bedeutsamen Industriestandort. Die „Eisenwerke AG Rothau-Neudeck“, Kammgarnspinnereien und Betriebe der Holz- und Papierfabrikation entstanden. Während 1830 hier 1978 Einwohner lebten, erhöhte sich die Bevölkerungszahl bis 1930 auf 9042 Einwohner (davon 269 Tschechen). In Göggingen/Augsburg wurde 1984 das Heimatmuseum für Stadt und Landkreis Neudeck eingerichtet.