Molchner Stolln Pobershau
Der Molchner Stolln war ein ehemaliges Silber- und Zinnbergwerk. Anfang vom 16. Jh.s, als man in Marienberg Silber fand, begann auch im Tal der Roten Pockau der Bergbau. Erst wurde nach Eisenerz geschürft und 1529 gab es die erste Silberfunde in der „Drey Molchen Fundgrube“. Die höchste Ausbeute konnte 1540 erreicht werden.
Im Dreißigjährigen Krieg litt der Grubenbetrieb stark. Ab dem 17. Jh. fand bis zu seiner Einstellung 1866 hauptsächlich der Zinnbergbau statt. Die letzte Zinngrube im Tal der Roten Pockau stellte 1869 den Betrieb ein.
Der Stollenausbau für den Besucherverkehr erfolgte ab 1934 und ein Jahr später gab es die Eröffnung als Schaubergwerk „Molchner Stolln" in Pobershau, Ortsteil von Marienberg.
Mit Beginn der Aufrüstung Deutschlands wurde 1936 die Grube nochmals bis 1938 auf Abbauwürdigkeit untersucht. Danach erfolgte mit der Suche nach Uran letztmalig von 1947 bis 1954 der Erzabbau durch die SDAG Wismut. Im Betrieb Marienberg, wo Pobershau dazu gehörte, betrug bis zur Stilllegung die Fördermenge 121 t reines Uran. Nach der Einstellung der Arbeiten der SDAG Wismut konnte das Bergwerk wieder als Museum genutzt werden.
Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag: 10:00 – 16:00 Uhr
Das Schaubergwerk ist ganzjährig geöffnet.
Führungen dauern 45 Minuten
Bergbau im Tal der Roten Pockau
Schon vor Beginn der Entstehung der Siedlungen in dem Gebiet der beiden Pockauflüsse fand in der Gegend Bergbau statt. Es wurde nach Eisenerz und Zinn geschürft.
Um 1516 wurde im Tal der Roten Pockau Zinn abgebaut. Der Name des Flusses, ursprünglich kleine Pockau, stammt von der Rotfärbung des Wassers durch die Abwässer der vielen Pochwerke für die Herauslösung des Zinn aus dem Gestein.
Nachweislich wurden zwei bergbauliche Wasserbauten im 16.und 17. Jh. im Gebiet ausgeführt. Der Zeuggraben für die Wasserversorgung der Bergbaugruben in Dörfel und Lauta von der Roten Pockau bei Reitzenhain abzweigend und der Grüne Graben, welcher bei Kühnheide von der Schwarzen Pockau abgeleitet wird. Während der Zeuggraben nur im Oberlauf im Waldgebiet teilweise erkennbar ist, ist der Grüne Graben noch heute wasserführend.
Der Grüne Graben wurde in kürzester Zeit von 1678 bis 1680 angelegt, um mit ihm das Aufschlagwasser an 16 Pochwerke in und um Pobershau heranzuführen. Der Graben beginnt direkt an der Deutsch-Tschechischen Grenze in 710 m Höhe am östlichen Ortsende von Kühnhaide. Er führt über 8 km an der Westseite des Schwarzwassertals der Schwarze Pockau entlang.
Etwa 700 m westlich des Katzensteins wendet er sich nach Westen. Von dort fließt das Wasser in südöstliche Richtung und mündet in den Goldkronenbach. Dieser wiederum erreicht am südlichen Ortsende Pobershau und fließt in die Rote Pockau.
Die Bergwerke und Pochwerke bei Pobershau im Waldgebiet zwischen der Schwarzen und Roten Pockau und oberhalb des Molchner Stollns wurden so mit Aufschlagwasser versorgt.
Somit war eine kontinuierliche Arbeit am Wildsberg gesichert. Der Plan für den Grabenbau stammte vom Bergmeister Martin Hiller. Nach der Vermessung betrug die Gesamtlänge des Grabens 4132 Lachter (entspreicht ca 8 km), ca. 700 m mussten in den Fels gehauen werden und die Baukosten betrugen 1211 Gulden.