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Großvoigtsberg Halsbrücke

Das Nordrevier Großvoigtsberg – Halsbrücke hatte 13 Gruben im 18./19. Jahrhundert.
Die Bekannteste war die Grube Churprinz Friedrich August Erbstolln.


Der Erzkanal im Freiberger Nordrevier wurde im 18.Jh. angelegt. Er verlief im Tal der Freiberger Mulde. Er hatte zwei Abschnitte: Halsbrücke-Großschirma und Großschirma -Großvoigtsberg. Mit Hilfe dieses Kanals wurde das Erz zur Verhüttung in die flussaufwärts gelegenen Hütte Halsbrücke transportiert.

Eine für die damalige Zeit einmalige technische Neuerung waren die zwei Kranhebehäuser (Schiffshebewerke) in Großvoigtsberg und Halsbrücke. Das Christbescherunger Kahnhebehaus in Großvoigsberg, errichtet 1791, ist vermutlich das älteste Schiffshebewerk. Hier wurden die Kähne vom Unterwasser aus der Freiberger Mulde mit Hilfe fünffacher Flaschenzüge an Laufkatzen ca. sieben Meter gehoben.

Mit dem Bau des Erzkanals konnten gleichzeitig die Energieversorgung, Wasserhaltung und der Transport kostengünstig besorgt werden.

Großvoigtsberg Halsbrücke
Erzkanal Freiberger Nordrevier


Der Standort Halsbrücke ist eng mit der Freiberger Bergbaugeschichte verbunden. Neben den Grubenanlagen wurde 1663 die Halsbrücker Schmelzhütte gegründet. Nach einem Brand von 1792 bis 1794 ließ der Kurfürst das Amalgamierwerk neu errichteten.

Der Hüttenkomplex Halsbrücke zeigt das Zusammenwirken von Bergbau, Verhüttung, Infrastruktur und sozialen Strukturen ab dem 18. Jh. im Freiberger Nordrevier. Hier befindet sich die weltweit erste Hüttenanlage, in der großtechnisch das Amalgamierverfahren zur Silbergewinnung angewandt wurde.

Viele technische Neuerungen gingen von der Schmelzhütte aus. Die Hohe Halsbrücker Esse, mit Rauchkanal zur Ableitung der Rauchgase der Halsbrücker Schmelzhütten, 1888/98 erbaut, wurde das Wahrzeichen des Ortes. Sie war in dieser Zeit der höchste Schornstein der Welt.


Die Altväterbrücke war ein Aquädukt und eine herausragende wasserwirtschaftliche Anlage des Freiberer Bergbaugebiets. Sie wurde zwischen 1686 und 1715 errichtet. Im Jahre 1893 wurde sie wegen Baufälligkeit abgerissen.

Auf der rechten Muldenseite stand kein Aufschlagwasser zur Verfügung. Deshalb errichtete man den Altväter Kunstgraben, der das Wasser des Münzbaches über die Altväterbrücke zur bedeutenden Grube „St. Anna samt Altväter“ leitete. Das Aquädukt leitet in 14 Meter Höhe über der Mulde das Wasser auf die rechte Flussseite.

Altväterbrücke im Erzgebirge

Der Alte Tiefe Fürstenstolln ist ein Erbstollen der in der Länge über 10 km erreicht. Mit seinen Nebenstollen ist das Hauptentwässerungssystem über 80 km lang und reicht bis nach Zug. Der 1384 erstmals urkundlich erwähnte Stolln war über fünf Jahrhunderte der tiefste und für die Entwässerung des Freiberger Reviers wichtigste Stolln. Das Mundloch liegt am Roten Graben im Tal der Freiberger Mulde beim Halsbrücker Ortsteil Tuttendorf.