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Norddeutsche Backsteingotik

Im 12. Jahrhundert begann man anstelle Naturstein vermehrt Backsteine (Ziegel) beim Bauen zu verwenden und war somit in der Lage schneller und passgenau zu bauen. Vornehmlich beim Bau von Kirchen im Nord- und Ostseeraum kam dieser Baustoff auch in Ermangelung von Naturstein zum Einsatz. Heute sind Backsteinbauten von England über Nordfrankreich, die Niederlande bis Polen und Schweden zu finden. Bekannte Bauwerke aus Backstein sind das Holstentor in Lübeck, die Marienburg in Malbork, der Dom in Uppsala und die Marienkirche in Gdansk.

Im 12. Jahrhundert begann man anstelle Naturstein vermehrt Backsteine (Ziegel) beim Bauen zu verwenden und war somit in der Lage, schneller und passgenau zu bauen. Vornehmlich beim Bau von Kirchen im Nord- und Ostseeraum kam dieser Baustoff auch in Ermangelung von Naturstein zum Einsatz.
Heute sind Backsteinbauten von England über Nordfrankreich, die Niederlande bis Polen und Schweden zu finden. Bekannte Bauwerke aus Backstein sind das Holstentor in Lübeck, die Marienburg in Malbork, der Dom in Uppsala und die Marienkirche in Gdansk.

In Deutschland wird auch von der Norddeutschen Backsteingotik gesprochen, weil die meisten mittelalterlichen Kirchen und Bürgerbauten aus diesem Baustoff meist im Ost und Nordseeraum vorkommen. Dieser Baustile reicht von der Romanik über die Gotik bis in die Renaissance.

Viele der Backsteingotik zugerechneten Altstädte und Bauten wurden in die Liste des UNESCO-Welterbe aufgenommen. So sind die Altstädte von Stralsund und von Wismar seit dem Jahr 2002 Bestandteil der UNESCO-Welterbeliste.

Hafen von Wismar an der Ostseeküste

Beispiele der Bürgerbauten im Stil der Backsteingotik in Tangermünde

Das Rathaus von Tangermünde ist im Mittelalter ab dem Jahr 1420 entstanden. Es zählt mit seinem Schaugiebel zu den architektonisch wertvollsten Profanbauwerken der Backsteingotik in Norddeutschland. Einige Anbauten erfolgten wie der Treppenturm an der Südseite erst viel später. Heute dient es nur noch zu repräsentativen Zwecken unter anderem als Standesamt. Im Erdgeschoss und in den Kellerräumen befindet sich das Tangermünder Museum zur Stadtgeschichte. Traditionell für hohe Gebäude im Bereich des UNESCO-Biosphärenreservates brüten jährlich ein Paar Weißstörche auf dem Rathaus.

Das Neustädter Tor, auch Stendaler Tor genannt, ist ein charakteristisches Bauwerk der Bachsteingotik in Tangermünde. Der rechteckige Turm wurde schon um 1300 errichtet. Erst 150 Jahre später erweiterte man den Befestigungsbau der Stadtmauer. Die Bauzeit vom Rundturm und vom Mittelbau werden um 1450 datiert. Die künstlerische Gestaltung am Bauwerk insgesamt wird auch für diese Zeit angenommen.

Der Eulenturm war in der Stadtbefestigung ein Teil des Hünerdorfer Tores. Hier wird die Errichtung mit dem Bau der Stadtmauer um 1300 angenommen. Der eckige Aufsatz wurde ebenfalls um 1450 ergänzt. Weitere Befestigungen im Norden zur Schlossfreiheit schlossen sich an.
Der Erker und die Plattform ermöglichten einen Rundumblick der Wachen. Die Stadtmauer und das Vortor wurden im 19. Jh. abgerissen, so dass der Turm heute frei steht.

Die evangelische Kirche St. Stephan ist eine im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichteten Kirche. Der Vorgängerbau einer romanischen Backsteinkirche aus dem 12. Jh. ist in den Bau um 1350 bis 1475 einbezogen worden. Beim großen Stadtbrand 1617 stürzte die Spitze des Nordturmes ein, daher hat sie eine Barockhaube. Mit einer Gesamthöhe von über 87 m ist der Nordturm der höchste Kirchturm der gesamten Altmark.

Tangermünde gehört zu den wenigen Städten Norddeutschlands, deren imposante Stadtmauer auch heute noch nahezu lückenlos die Altstadt umschließt. Die erste Mauer wurde um 1300 errichtet. Zum überwiegenden Teil aus dem 14. Jh. stammt der Unterbau der heute noch erhaltenen Stadtmauer. Der obere Teil ist jüngeren Datums. Umfangreiche Erneuerungsarbeiten wurden im 18.  Jh. auf der Wasserseite ausgeführt. Zu diesem Zeitpunkt waren große Teile der Mauer, zu der auch ein hölzerner Wehrgang gehörte, weggebrochen. Der Wiederaufbau diente der Eindämmung vom Schmuggel. Die Ware sollten nur die Stadttore passieren. Auf der Wasserseite beträgt die Höhe der Stadtmauer 10 Meter bis 12 Meter. Die zum System der Stadtbefestigung gehörenden vier Ecktürme, drei Stadttore, mehrere Schalentürme und Turmbauten auf der Wasserseite blieben ebenfalls weitgehend erhalten.