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Schloss Sanssouci in Potsdam

Das Schloss Sanssouci (franz. sans souci ‚ohne Sorge‘) ist ein Gesamtensemble von Schlössern und Gärten in der ehemaligen preußischen Residenzstadt Potsdam. Von der Errichtung bis 1918 diente das Schloss als Sommersitz der preußischen Könige und Kaiser.
1990 wurden Schloss Sanssouci zusammen mit weiteren Schlössern und Parks in Potsdam und Berlin in die Liste der UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.

Erbaut wurde das Schloss nach Plänen von Knobelsdorff und nach Ideen von Friedrich II. Den Baustil bezeichnet man als Friderizianischen Rokoko. Zu den ersten Bauten gehören auch die Bildergalerie (1764) und die Neuen Kammern (1774). Wegen der Bedeutung und den Ausmaßen wird Sanssouci auch das preußische Versailles genannt.

Nach der Fertigstellung vom Schlosses und Terrassierung des Weinbergs entstand ein barocker Ziergarten mit Rasenstücken, Blumenrabatten, Hecken und Bäumen. Zahlreiche Obstbäume wurden gepflanzt. In den Gewächshäusern wuchsen Orangen, Melonen, Pfirsiche und Bananen.

Mit der Erweiterung der Parkanlage entstand eine zwei Kilometer lange Hauptallee, sie reichte vom Obelisken bis zum Neuen Palais.

Park-Anlage im Schloss Sanssouci
Schloss Neue Kammern & Historische Mühle inb  Potsdam
Schloss Neue Kammern & Historische Mühle

Nach Plänen von G. W. von Knobelsdorff als Orangerie errichtet, ließ Friedrich der Große die Kammern in ein kostbar eingerichtetes Gästeschloss umbauen.
Mühle im niederländischen Stil entstand 1787-1791, wiederaufgebaut 1993 nach einem Brand 1945.

Bildergalerie neben dem Schloss Sanssouci
Bildergalerie

Im Galeriebau neben dem Schloss werden Gemälde von Rubens, van Dyck, Caravaggio und anderen berühmten Künstlern gezeigt. Die Galerie war der erste eigenständige Museumsbau in Deutschland.

König Friedrich II. wich von der Konzeption von Versailles ab und verband bei seinen Gärten Nützliches mit dem Schönen. Neben den Zierpflanzen wuchs auch Gemüse. Friedrich II. gab viel Geld für das Fontänensystem des Parks aus, aber das Fontänensystem funktionierte nicht. Erst um 1842 gelang es mit Hilfe einer Dampfmaschine von August Borsig, die in der Moschee an der Havelbucht stand, die große Fontäne in Betrieb zu nehmen.

Chinesisches Teehaus im Rehgarten

Im Park und auf dem angrenzenden Klausberg entstanden neben dem Schloss Sanssouci noch weitere Gebäude und Gärten, die auch heute noch erhalten sind aus der Zeit Friedrich II.:

  • das Neue Palais mit den Communs
  • das Chinesisches Teehaus
  • der Freundschaftstempel und Antikentempel
  • das Ensemble auf dem Ruinenberg
  • auf dem Klausberg das Drachenhaus, das Belvedere und der Weinberg
  • der Winzerberg mit Triumphtor und der Obelisk

König Friedrich Wilhelm IV.  ließ weiteren Gebäuden ergänzen:

  • das Schloss Charlottenhof
  • die Römischen Bäder und die Friedenskirche
  • das Orangerieschloss, auch Neue Orangerie (am Nordrand des Parks)
Figuren am Chinesischen Teehaus im Schlosspark Sanssouci
Figuren am Chinesischen Teehaus im Park vom Schloss Sanssouci
Johann G. Büring hat nach Plänen Friedrich des Großen das fremdartig wirkende Bauwerk ausgeführt. Goldglänzende, im Stil des Rokoko gearbeiteten Figuren verkörpern die Vorliebe der Zeit für Chinoiserien und vermitteln der eleganten Architektur eine heitere Atmosphäre.
Neue Palais im Schlosspark Sanssouci


Das Neue Palais im Stil des Barocks befindet sich an der Westseite vom Schlosspark Sanssouci. Der Bau erfolgte von 1763 bis 1769 und war ursprünglich für die Gäste des Königs vorgesehen.

Es ist eine Dreiflügelanlage von 220 m Länge. Die Kuppel im Mittelteil des zweieinhalb Geschösse hohen Gebäudes erreicht 55 m. Die Ziegelwände bekamen einen roten Anstrich, um Backsteinmauerwerk vorzutäuschen.

1888 bis 1918 war das Neue Palais Hauptwohnsitz des Kaisers Wilhelm II.

Heute ist das Schloss Museum der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten.

Communs dienten als Küchen- und Wirtschaftsräume


Im Westen, noch hinter dem Neuen Palais wird der Schlosspark von den Communs nach dem Vorbild von Versailles abgeschlossen. Sie dienten als Küchen- und Wirtschaftsräume und als Unterkünfte für Gäste und Beamte vom König sowie für deren Dienerschaft.
Die großen doppelläufigen Freitreppen, Säulengänge, Kuppeln und eine reiche Verzierung lassen den ehemals praktischen Zweck nicht erkennen.
Die Communs werden heute von der Universität Potsdam genutzt.

Im Jahr 1825 schenkte der König Friedrich Wilhelm III. seinem Sohn Friedrich Wilhelm IV. ein Grundstück südlich vom Park Sanssouci. Der Landschaftsarchitekt Lenné gestaltete das Gelände als englischen Park und Schinkel baute das Schloss Charlottenhof.
Durch die weiten Wiesenflächen entstanden Sichtachsen zu den Römischen Bädern und dem Neuen Palais mit dem Freundschaftstempel aus der Zeit Friedrichs des Großen.

Friedrich Wilhelm IV. prägte im 19. Jh. die Anlage im zeitgenössischen Stil. Mit den Anlagen aus der Zeit Friedrich II. bilden sie ein Gesamtkunstwerk mit einer Fläche von 290 ha und ca. 70 km Wege.