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Bad Salzdetfurth

Bad Salzdetfurth ist eine Kleinstadt 11 km südlich von Hildesheim und 24 km südwestlich von Salzgitter. Der Ort liegt im Innerste Bergland, einem Teil vom Weser-Leine Bergland. Dieses zieht sich von Goslar aus nach Norden bis Hildesheim. Der Fluss Lamme durchfließt die Ortschaft und mündet westlich vom Stadtgebiet in die Innerste. Der Ort ist von Buchenmischwäldern umgeben.

Neben dem staatlichen anerkannten Sole- und Moorheilbad ist die Stadt auch Industriestandort. Die Stadtentwicklung ist mit der Stein- und Kalisalzgewinnung eng verbunden. Bis 1971 war im Ort Sitz der Kaliwerke Salzdetfurth AG einer der Vorgängergesellschaften der heutigen K+S AG. Der Kalibergbau wurde 1992 eingestellt.

 Bad Salzdetfurth im Braunschweiger Land

Sehenswertes

  • Historische Altstadt mit Fachwerkhäusern aus dem 17. Jahrhundert. Das älteste Gebäude ist die nach 1605 wieder aufgebaute Steinbergsche.

  • Das im Jahre 1888 erbaute Gildehaus und das 1898/99 erbaute Hotel Kronprinz

  • Die evangelische St.-Georgs-Kirche von 1695 im gotischen Stil wiederaufgebaut.

  • Zwei, über 260 Jahre alte Gradierwerke, welche noch heute in Betrieb sind im Kurpark.

  • Kurpark zwischen Therapiezentren und Solebad
    Im Kurpark von Bad Salzdetfurth
    Im Kurpark von Bad Salzdetfurth
    Regionale Informationen

    Aus der Geschichte

    An einer Engstelle vom Tal, wo eine Furt die Lamme kreuzte, entstand etwa im 9. Jh. eine erste Siedlung. Der mündlichen Überlieferung nach soll ein Ritter hier Quellwasser getrunken haben. Als er feststellte dass es salzig schmeckt, ließ er Salzsieder ansiedeln. In der ersten Urkunde über den Ort bezeugte 1214 der Hildesheimer Bischof dem Kloster Lamspringe vier Pfannen (Siedepfannen) bei dem Dorf „Thietforde“, welche der Ritter von Steinberg verkaufte.

    Die Salzsieder waren anfänglich Leibeigene der Herren von Steinberg und erlangten mit der 1360 gegründeten „Salzpfännergilde“ mehr Freiheiten. Salzdetfurth entwickelte sich zu einem lokalen Handels- und Umschlagplatz an der alten Frankfurter Heerstraße. Die Salzträger und Fuhrleute brachten ihre Ware nach Hannover, Göttingen und Braunschweig.

    Im 17. Jh. brannte der Ort zweimal ab. Die Altstadt und die St. Georgskirche stammen aus der Zeit nach 1695. Für die Salzgewinnung wurde 1746 das erste Gradierwerk errichtet.

    Nach 1815 stagnierte der Salzabbau, da es zum Zoll- und Steuerstreit zwischen Hannover und Braunschweig kam. Nach der Annektierung des Königreiches Hannover 1866 durch Preußen brach der Absatz vom Salz ein. Die Konkurrenz aus Lüneburg und Staßfurt und die Aufhebung des Salzmonopols verschlechterten die Wettbewerbsfähigkeit von Salzdetfurth.

    Im Jahr 1857 eröffnete das erste Solebadehaus. Damit begann der Kurbetrieb in Salzdetfurth. Im Jahr 1888 wurde das erste Logierhaus, das Gildehaus, errichtet.

    Der industrielle Kalibergbau begann 1891 als man den ersten „Salzgewinnungsvertrag“ abgeschloss. 1893 wurde unterhalb der „Welfenhöhe“ in etwa 630 Metern Tiefe ein Kalilager entdeckt und 1896 mit den Abteufarbeiten begonnen. Im Jahr 1900 verlegte man den Sitz der Bergbau AG aus Goslar nach Bad Salzdetfurth. Es gründete sich die „Kaliwerke Salzdetfurth AG“. 1914 beschäftigte das Kaliwerk ca. 650 Mitarbeiter.

    Im Jahr 1921 erhielt die Stadt den Tittel Bad Salzdetfurth verliehen.

    In den Jahren nach dem 2.Weltkrieg gab es eine starke Zuwanderung aus den Ostgebieten. Die Gemeinde Bad Salzdetfurth wurde 1949 zur Stadt und 1968 erfolgte die staatliche Anerkennung als Heilbad. 1974 mit der Gemeindereform wurden 13 Gemeinden zusammen-geschlossen. Aus wirtschaftlichen Gründen musste das Kaliwerk Bad Salzdetfurth 1992 stillgelegt werden.