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Die Kleinstadt Dinkelsbühl liegt im Landkreis Ansbach in Mittelfranken und ist bekannt durch das sehr gut erhaltene mittelalterliche Stadtzentrum. Die Wörnitz, ein Nebenfluss der Donau, tangiert im Osten das Stadtzentrum. Im Nordwesten erstreckt sich die Frankenhöhe.
Die Hauptstraßenrichtung war die Verbindung von Würzburg über das Taubertal, das Wörnitztal und das Lechtal nach Süden sowie n Richtung Augsburg und Ulm.

In der Nördlinger Straße von Dinkelsbühl

Sehenswertes

  • Katholisches Münster St Georg (1448 – 1499)
  • Evangelisch-Lutherische Heilig-Geist-Kirche im Heilig-Geist-Spital, 1380 erbaut, 1773-1774 barockisiert
  • Barockes Deutschordensschloss mit Rokokohauskapelle
  • Deutsches Haus mit üppigem Zierfachwerk und Schnitzereien
  • Altes Rathaus mit historischem Museum „Haus der Geschichte“
  • Alte Stadtmühle am Nördlinger Tor, mit dem Museum 3. Dimension
  • Kornhaus beim Bauhof, Kinderzech’-Zeughaus
  • Patrizierhaus Hezelhof aus dem 16. Jh. mit Innenhof und dreigeschossiger Holzgalerie
  • Stadtmauer mit 19 Türmen u.a. das Rothenburger Tor, Nördlinger Tor, Faulturm, Bäuerlinsturm, Wörnitztor und Segringer Tor
  • Ratstrinkstube (Gustav-Adolf-Haus)


Die Straßenzüge der mittelalterlichen Altstadt zeigen einen kreisförmigen Aufbau der ehemaligen Stadtbefestigung, welche in großen Teilen noch erhalten ist. Im Gegensatz zu den meisten Stadtanlagen vom 13. Jh. gibt es in Dinkelsbühl keinen zentralen, rechteckigen Marktplatz, sondern Marktstraßen, welche sich teilweise trichterförmig erweitern.

Die Marktstraßen waren in Abschnitten dem Handel mit verschiedenen Produkten vorbehalten. So erkennt man es an den heutigen Bezeichnungen wie Hafenmarkt, Brotmarkt, Schmalzmarkt und Weinmarkt. Der heutige Altrathausplatz war der Viehmarkt. Die Nördlinger Straße war der Ledermarkt.

Bei allen Erweiterungen der Stadt im 19. und 20. Jh. blieb die Altstadt erhalten. Die schönste Stadtansicht ist heute der Blick auf die Stadtmauer und Stadtsilhouette von der Wörnitzaue.

Stadtmühle und Nördlinger Tor
Rothenburger Tor
Zentrum mit Münster St. Georg
Schranne von Dinkelsbühl

Regionale Informationen

Tourist Information
Altrathausplatz 14
91550 Dinkelsbühl

Wanderkarte von Dinkelsbühl

Aus der Stadtgeschichte

Die Besiedlung begann vermutlich schon im 8. Jh. In der Stauferzeit 1130 erfolgte die erste Stadtgründung. 1188 schenkt Kaiser Friedrich I. Barbarossa den Ort seinem Sohn. 1251 verpfändet der König den Ort an den Grafen von Öttingen. In der Mitte vom 14. Jh. gelang es der Stadt sich aus der Pfandschaft freizukaufen. Bis 1305 errang sie die Unabhängigkeit, so die vollständige Reichsfreiheit und das Ulmer-Stadtrecht.

Ab 1351 gab es die freie Richterwahl und ab 1398 die Blutgerichtsbarkeit. Zur Reichsstadt Dinkelsbühl gehörten sechs umliegende Ortschaften. Sie gehörte zu den über dreißig schwäbischen Reichsstädten. Die Stadtmauer entstand ab 1372. Die 1499 fertiggestellte Kirche St. Georg war die Dominante der Stadt. In der Blütezeit Dinkelsbühls im 14. und 15. Jh. begann man schon Vorstädte zu erbauen. Um 1534 war ein großer Teil der Bürger zum protestantischen Glauben übergetreten und bis in die heutige Zeit gibt es das nebeneinander der zwei Religionen.

Im Dreißigjährigen Krieg gab es schwere Verwüstungen in und um die Stadt. 1632 entgeht sie der Belagerung und Plünderung durch eine Fürbitte der Kinder. Dieses ist die Grundlage der bis heute geführten Tradition der „Kinderzeche“. Dieses Kinder- und Heimatfest wurde 2016 in die Liste des Immaterielles Kulturerbe der UNESCO aufgenommen.
Im Jahr 1802 wird der Reichstadtstatus aufgehoben und die Stadt Dinkelsbühl 1806 endgültig in das Königreich Bayern integriert. Es wurde in den fränkischen Rezatkreis um Ansbach eingegliedert. Ab 1838 gehört es zu Mittelfranken. Die alten Bindungen zu Schwaben gingen verloren.

Durch einen Erlass des bayerischen Königs Ludwig I. wird 1826 der Abbruch der Stadtmauern und Türme verboten. Dadurch blieben die historischen Bauten so gut erhalten.
Dinkelsbühl ging aus dem zweiten Weltkrieg unbeschadet hervor.

Die alte Straßenführung aus der Römerzeit und dem Mittelalter mit den teils mittelalterlichen Städten waren 1950 der Anlass, zur Tourismusförderung das Projekt „Straße der Romantik“ zu entwickeln. Seit 1985 hat die Geschäftsstelle der Romantischen Straße ihren Sitz in Dinkelsbühl.

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Stadtmauer mit Bäuerlinsturm

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Faulturm am Rothenburger Weiher