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Lützen & Großgörschen - geschichtsträchtige Orte

Die Stadt Lützen liegt im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt unmittelbar an der Grenze zu Sachsen. Sie befindet sich 10 km südwestlich der Stadtgrenze Leipzigs an der B 87 und der BAB 38.  Großgörschen liegt ca. 6 km südöstlich von Lützen, zwischen den Tagebaugebieten von Zwenkau und Profen.
Beide Orte haben eine große Bedeutung in der Geschichte Sachsens und für ganz Deutschland.

Im Jahr 1632 fand östlich und nördlich der Stadt Lützen eine der Hauptschlachten vom Dreißigjährigen Krieges statt. Am 16. 11. trafen bei starkem Nebel 19.000 Schweden auf das kaiserliche Heer unter Wallenstein mit 23.000 Mann. Das Schwedische Heer griff an.

Dabei wurde der König Gustav Adolf von Schweden, der sich selbst trotz Kurzsichtigkeit am Kampf beteiligte, von kaiserlichen Kürassieren getötet. Etwa 7000 – 10000 Gefallene und Verwundete brachte der Tag. Eine Kapelle und ein Denkmal erinnern an den König und die blutige Schlacht neben der Leipziger Straße im Norden der Stadt.

Die Gedenkstätte für den Schwedenkönig Gustav II. Adolf entstand schon im Todesjahr.  Am Todesort stellte man einen großen Findlingsstein auf. Im Jahr 1837 entstand ein gusseisernes Baldachin über dem Schwedenstein nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel.

Im Jahr 1907 stiftete der schwedische Konsul Oskar Ekman die Gustav-Adolf-Kapelle. Später folgten noch zwei typisch schwedische Holzhäuser. Die Gedenkstätte ist nicht exterritorial.

Nur  fünf Kilometer südlich von Lützen spielten sich 180 Jahre später wieder dramatische Schlachtszenen ab, die eine große Bedeutung in der Deutschen Geschichte hatten.

Gustav-Adolf-Gedenkstätte in Lützen
Gustav-Adolf-Gedenkstätte

Die private schwedische Lützenstiftung aus Göteborg und die Stadt Lützen unterhalten gemeinsam die Gedenkstätte.

Am 2. Mai 1813 fand in der Schlacht bei Großgörschen die erste große Schlacht des deutschen Befreiungskrieges gegen Napoleon statt.  In den kleinen Dörfern Großgörschen, Kleingörschen, Rahna, Eisdorf und Kaja tobte schwere Kämpfe, als das preußische Armeekorps Blücher und das russische Korps des Prinz von Württemberg den nach Leipzig marschierenden Franzosen in die Flanke fielen.

Verbissen kämpften die Soldaten unter Blücher, York und Eugen von Württemberg bis in die Nacht als ihnen die Munition ausging. Die Franzosen erlitten schwere Verluste, aber die Verbündeten mussten wegen dem unkoordinierten Angriff und mangelnden Nachschub abbrechen.
Bei Großgörschen wurde der Stabschef der Preußen General von Scharnhorst verwundet an deren Folgen er verstarb.

Scharnhorst-Denkmal in Großgörschen
Scharnhorst-Denkmal in Großgörschen

Wurde 1913 zur Hundertjahrfeier errichtet. Zwei Steinbänke am Denkmalplatz zeigen Scharnhorsts Motto: „Ziel erkannt – Kräfte gespannt“.

Für Gefallenen der Schlacht in Großgörschen

Das gusseiserne Tabernakel (Replikat 1985) wurde von Karl-Friedrich-Schinkel entworfen und steht in der Nähe vom Scharnhorst-Denkmal.

Kitzen

Nur wenige Tage später im Juni 1813 ereignete sich in Kitzen das Drama der Freischar des Major Lützow. Diese wurden von Württembergischer Kavallerie im Dienste der Franzosen angegriffen und in großen Teilen vernichtet und gefangengenommen.  An den bei dem Gefecht verwundeten Dichter und Adjutant Lützows, Theodor Körner, erinnert ein Denkmal im Park des Rittergutes.

Rippach

Am Gasthof „Zum weißen Schwan“ ist ein Bild und eine Erinnerungstafel für Marschall Bessières. Im Frühjahrsfeldzug war er Oberbefehlshaber der französischen Kavallerie. Dieser erlitt bei einem Erkundungsritt am 1. Mai 1813 einen Brustdurchschuss  einer russischen 4-Pfünder Kanonenkugel und war sofort Tod. Der Tod kam Napoleon immer näher.