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Adelsfamilien in Böhmen

Die Herren von Ronow, auch von Ronburg, waren ein altes böhmisches Adelsgeschlecht, aus dem - nach dem gemeinsamen Baumästewappen ("Ostrew") - mehrere Adelsgeschlechter hervorgingen. So stammen von ihnen die Krzinecky von Ronow, die Ronow von Bieberstein, die von Lichtenburg, die Berka von Dubá, die Herren von Leipa und die Mirzan von Klin(gen)stein.

Berka von Dubá und Lipa

... ist ein bedeutendes Uradelsgeschlecht in Böhmen und Mähren. Ein Zweig ist stammesverwandt mit den Krinecky von Ronow.
Die Berka besaßen in der damals noch zu Böhmen gehörenden Sächsischen Schweiz Hohnstein und Wildenstein. Das Geschlecht verzweigte sich in die Schwarzberger und Adersbacher Linien. Zu deren Eigentum gehörten die Burg Hauska, Weißwasser (Bělá pod Bezdězem), Bösig (Bezděz), Lämberg, Dauba, Reichstadt, Mühlstein, Tollenstein, Kokorin, Hühnerwasser und Perstein.
Im 15. Jh. verloren die Berka den größten Teil ihres sächsischen Besitzes in der Auseinandersetzung mit den Wettinern.

Hrabischitz

... werden auch Herren von Ossegg und Riesenburg nach ihrer Burg Riesenburg genannte. Die Geschichte des Hauses geht bis in das 11. Jh. zurück. Das Geschlecht verarmte im Laufe des 15. Jahrhunderts und starb Anfang des 16. Jahrhunderts aus.
Der Erste Hrabischitz wurde 1061 und Slaccko von Riesenburg als Gründer des Kloster Osek (Ossegg) bei Bilin genannt.

Grafen Schlik

... waren ursprünglich ein Patriziergeschlecht aus Eger (Cheb). In der ersten Hälfte vom 15. Jh. wurde Kasper Schlick für seine diplomatischen Dienste von Kaiser Sigismund geadelt und zum Freiherrn und Reichsgrafen (1437) erhöht. Er war ab 1433 Kanzler des Heiligen Römischen Reichs.
Den Schlik gehörten neben den Grafschaften Passaun in Norditalien und Weißkirchen in der heutigen Westslowakei, Falkenau an der Eger sowie Höfe bei Elbogen und Eger. Quelle ihres Reichtums waren die Silberbergwerke bei St. Joachimsthal. Nach der Niederlage der böhmische Stände 1620 viel der umfangreiche Besitz der Grafen Schlick wieder an den Kaiser.

Familie Lobkowitz

... gehört zu den ältesten hochadligen böhmischen Adelsgeschlechtern. Der ursprüngliche Familienname war Popel (Asche). Sie dienten den Přemysliden und den Luxenburgern. Den Namen 'von Lobkowitz' trugen sie ab 1408, als sie die Herrschaft Lobkowitz (Lobkovice) kauften. Zdeněk Vojtěch Popel von Lobkowitz, ab 1599 Oberstkanzler von Böhmen, wurde vom Kaiser Ferdinand II. 1623 in den Reichsfürstenstand erhoben. Die weitverzweigte Familie erhielt einen Teil ihrer Besitzungen in Tschechien zurück.

Waldstein

... sind ein altes böhmisches Herrengeschlecht, welche von den Markwartinger abstammen. Die Stammburg war die Burg Waldstein bei Turnau. Das berühmteste Mitglied der Adelsfamilie Waldstein war Albrecht Wenzel Eusebius Freiherr von Waldstein (Wallenstein). Dieser wurde 1622 Reichsgraf, 1623 Reichsfürst „von Friedland“ und 1624 erfolgte die Belehnung mit dem Herzogtum Friedland. 1627 ernannte der Kaiser ihn zum Herzog von Mecklenburg, 1628 zum Herzog von Sagan und erhielt (pfandweise) das Herzogtum Glogau.
Nach Wallensteins Ermordung wurde sein Besitz vom Kaiser konfisziert. Die anderen Familienzweige aber herrschten in Böhmen weiter. So gehörte die Herrschaft Dux den Waldsteins.

Fürstengeschlecht Schwarzenberg

... stammt aus Seinsheim bei Kitzingen (Franken). Diese nannten sich nach dem Schloss Schwarzenberg im Steigerwald. Ab dem 15. Jh erwarben sie Güter in Böhmen. Die Schwarzenberg waren Staatsmänner im Dienst der Habsburger und sie stiegen 1599 zu Reichsgrafen und 1670 zu Reichsfürsten auf.
Sie erwarben in den Jahrhunderten zahlreiche Güter und waren bis 1946 die größten Grundbesitzer in Böhmen. Die bekanntesten Vertreter der Adels sind der Feldmarschall Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg und der ehemalige tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg.

Familie Rosenberg

... entstammte dem Geschlecht der Witigonen, das sich in vier Familienlinien verzweigte: - von Rosenberg,- von Krumau, - von Neuhaus und von Landstein.
Im 15. Jh. waren die Rosenberger das einflussreichste Adelsgeschlecht in Böhmen. 1611 erloschen die Rosenberger im Mannesstamm.

Haus Liechtenstein

... ist eine der ältesten Adelsfamilien in Europa. Erstmals trat um 1136 mit Hugo von Liechtenstein der erste Liechtenstein auf. Der Name stammt wahrscheinlich von der Burg Liechtenstein in Maria Enzersdorf bei Wien. In Niederösterreich lag der Grundbesitz der frühen Liechtensteiner.
Die historisch belegbare Ahnenreihe der österreichischen Adelsfamilie Liechtenstein beginnt mit Heinrich I. († 1265), der 1249 die Herrschaft Nikolsburg in Südmähren vom böhmischen König Ottokar II. geschenkt erhielt. Lange Zeit waren die Liechtenstein das mächtigste Adelsgeschlecht in Mähren.

Karl I. von Liechtenstein war ab 1592 Kämmerer des Erzherzogs Mathias von Habsburg und ab 1600 Obersthofmeister und einer der Kreditgeber des Kaiser Rudolf II. von Habsburg. Ab 1608 gehörte er zum Fürstenstand und war 1621 Vizekönig von Böhmen.

Herren von Wartenberg

... waren ein böhmisches Herrengeschlecht abstammend aus der Sippe der Markwartinger, einem alten Adelsgeschlecht aus dem 12. bis 14. Jh.. Zuerst erscheint mit Markwart z Brzezna (Brezno bei Jungbunzlau), der 1270 die Burg Straz (deutsch Wartenberg) bei Niemes erbaute. Das Geschlecht nahm in der Rangordnung der alten Herrenstandfamilien vom Jahr 1501 den fünften Rang ein und verzweigte sich in zahlreiche Linien.
Aus den Markwartinger gingen Adelsgeschlechter von Lämberg, von Michelsberg, von Waldstein undvon Wartenberg hervor

Fürstengeschlecht Clary und Aldringen

... stammt aus Italien und hatte bereits im 14. Jh. Besitzungen in Böhmen. Franz Clary erwarb 1622/23 große Güter, welche vorher von böhmischen Protestanten konfisziert wurden. Ab 1627 gehörte er zum böhmischen Freiherrenstand. Sein Sohn Hieronymus vermählte sich mit Anna Maria Aldringen, der Schwester des kaiserlichen Generalfeldmarschalls Johann von Aldringen, dessen Besitz der Herrschaft Teplitz sie später erbte. Ihr Bruder fiel in der Schlacht um Landshut 1634. Nach Erbstreitigkeiten ging die Herrschaft 1666 endgültig an die Clary. Diese wurden in den Grafenstand erhoben und eine Namens- und Wappenvereinigung vorgenommen.

Adelslinie Clam-Gallas

... entstand 1757 nach dem Aussterben der männlichen Linie des ursprünglich aus Italien stammenden Geschlechts der Grafen von Gallas. Matthias Gallas, kaiserlicher Generalleutnant, erhielt nach der Ermordung seines Gegenspielers Wallenstein 1634 dessen Besitzungen, daruter das Schloss Friedland und das Schloss Reichenberg. 1636 erwarb Gallas die Güter um Smirschitz.