Skip to main content

Das Benediktinerkloster Andechs befindet sich in der gleichnamigen Gemeinde östlich vom Ammersee. Die Benediktinermönche auf dem „Heiligen Berg Bayerns“ betreuen eine der ältesten Wallfahrten in Bayern und finanzieren mit ihren Wirtschaftsbetrieben die Arbeit der Abtei in München und Andechs.

Der weithin bekannteste Wirtschaftsbetrieb ist die Klosterbrauerei. Weitere Betriebe sind die Gastronomie, ein Landwirtschaftsbetrieb und ein Kultur- und Tagungszentrum. Sie ist eine der wenigsten konzernunabhängigen Brauereien. Mit höchstrichterlichen Urteil darf nur das Kloster über die Markenrechte verfügen. Die Andechser Molkerei ist davon ausgenommen.

Das Braustüberl des Klosters ist auch ein bedeutender Touristenmagnet. Die Brauerei produziert ca. 100.000 Hektoliter, 5 % davon trinken die Touristen auf dem Berg.

Benediktinerkloster Andechs


In der Geschichte des Mittelalters spielte Andechs eine gewichtige Rolle. Aus dem Gebiet stammten die Grafen von Dießen, welche sich als Parteigänger der Staufer nacheinander von ihrer Herrschaft am Ammersee weiter ausbreiteten.

Sie erwarben Rechte an Andechs, Wolfratshausen, Kloster Schäftlarn, Kloster Tegernsee und in Südtirol sowie Istrien durch Heirat und Erbschaft. Eine Nebenlinie wurden Grafen von Wasserburg. Ihr Stammsitz war die Burg Andechs, wo heute das Kloster steht.
Bald hatten sie ein großes Konglomerat an Gebieten von Oberfranken bis an die Adria in ihrem Besitz.

Aber schon 1248 starb die Adelsfamilie in ihrem Mannesstamm aus.


Geschichte des Klosters

Am 26. Mai 1388 wurde ein bedeutender Reliquienschatz in einem Versteck unter dem Altar der ehemaligen Burgkapelle der 1248 zerstörten Burg Andechs entdeckt. Diese Burg wurde nach dem Aussterben der Grafen 1248 zerstört. Zuerst kamen die Reliquien nach Andechs zurück. Bald begannen Wallfahrten zu der Kapelle.

Um 1423-1427 errichtete man eine gotische Kirche. Dabei wurden auf dem Burgberg die Reste der Stammburg der Andechser Grafen überbaut. In dieser Zeit kamen die restlichen Reliquien aus München zurück. Der Berg wurde zum „Heiligen Berg“.

1455 erfolgte auf Veranlassung des Herzogs von Bayern-München die Umwandlung vom Chorherrenstift in eine Benediktinerabtei . Ab 1458 war das Kloster unabhängig mit einem eigenen Abt.
Durch Blitzschlag brannte 1669 das Kloster samt Brauerei und Bäckerei ab. Bis 1674 war das Kloster wieder aufgebaut. Der Kirchturm erhielt die heutige Form.

Gemeinde Andechs östlich vom Ammersee

Anlässlich des 300-jährigen Jubileum 1751-1755 wurde die Abteikirche durch Johann Baptist Zimmermann aus Wessobrunn im Rokokostil umgestaltet. 1803 erfolgte die Auflösung vom Kloster. Die Kostbarkeiten brachte man nach München. Das Kirche aber blieb im Besitz der Wittelsbacher.

König Ludwig I. erwarb 1846 das Kloster und stiftete 1850 die Benediktinerabtei St. Bonifaz in München. Im Zweiten Weltkrieg wurden wertvolle Kulturgüter hier ausgelagert. Im Jahre 2005 anlässlich der 550-jährigen Feier pilgerten tausende Menschen auf den heiligen Berg. Zu dieser Zeit wurde auch die Restaurierung der Wallfahrtskirche abgeschlossen.