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Opfermoor von Niederdorla

Das Opfermoor von Niederdorla ist eine vorgeschichtliche Kultstätte in einem flachen See zwischen Niederdorla und Oberdorla im Unstrut-Hainich-Kreis. In der Hallstattzeit wurde das Opfermoor von der Bevölkerung, welche den Rhein-Weser-Germanen zugerechnet wurde, genutzt.
Die vor- und frühgeschichtlichen Kultanlagen des Opfermoors wurden zwischen 1957 und 1964 entdeckt und archäologisch untersucht. Die Funde und Erkenntnisse werden im Opfermoormuseum in Niederdorla und durch das Freilichtmuseum am Opfermoor einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Bei der Senke handelt es sich um eine Auslaugungssenke des Mittleren Muschelkalks, in der sich Grundwasser gesammelt hat. Der Flachsee verlandete und vermoorte. Die Torfe wurden ab 1947 abgebaut und der See so auf die heutige Größe und Form vergrößert. Im Zuge des Torfabbaus stieß man auch auf die vorgeschichtlichen Hinterlassenschaften.

Der Direktor des Museums für Ur- und Frühgeschichte Weimar leitete die Ausgrabungen. Man fand:

  • kreisförmige Zaunanlagen aus Haselruten, in deren Mitte Altäre, Kultstangen und Pfahlgötzen
  • zahlreiche Knochen von Pferden, Rindern, Schafen, Ziegen, aber auch Menschen sowie Waffen
  • ein Kultboot, Alltagsgegenstände, Werkzeuge

 Im 1. Jh. v. Ch.  erbauten die Hermanduren im Opfermoor ein Rundheiligtum. Unweit vom Moor, im Mahllindenfeld, wurde die größte prähistorische Siedlung Thüringens ergraben. Diese diente den Bauten im Museumsdorf als Vorbild. Die Datierung der Funde erbrachte eine kultische Nutzung des Sees vom 6. Jh. v. Ch.  bis ins 11. und 12. Jh.

Hrad Jestřebí (Habichtstein) in Mittelböhmen