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Burg Querfurt im Saalekreis

Die Burg Querfurt steht am südwestlichen Rand der Stadt Querfurt im Saalekreis. Diese Höhenburg gehört zu den größten mittelalterlichen Burgen in Deutschland.
Aus dem Umland von Querfurt sind Bodenfunde aus einer bis 8.000 Jahre zurückliegender Zeit nachgewiesen. Auf dem Gelände der Burg selbst gab es Funde frühbronzezeitlicher Kultur. Die Universität Jena unternahm umfassende Forschungen dazu.

Die wichtigsten Bauten der Burganlage

  • Der Dicke Heinrich, ein Rundturm (12. Jh.): Höhe 27,5 m, Durchmesser unten 14 m, untere Mauerstärke 4,35 m.
    Sein Kranz mit Schießscharten 15. Jh.
  • Der Marterturm: der untere Teil 13. Jh., Wohnturm im 14. Jh. aufgestockt, nach 1650 Kornspeicher
  • Der Pariser Turm aus dem 14. Jh. als Hausmannsturm mit Turmverlies, barocke Haube von 1659, Höhe 57 m,
    er kann als Aussichtsturm bestiegen werden
  • Die Ringmauer wurde 1350 erbaut, Stärke 2 m, Höhe 10 m mit Schießscharten, davor ein 11 m breiter und 5 m tiefer Trockengraben
  • Bastionen um 1461 und 1479 erbaut, teilweise im Dreißigjährigen Krieg zerstört, danach restauriert.
  • Westtoranlage von 1385/1479 mit massiven Befestigungen
  • Burgkapelle, später Stiftskirche, ab 1162 über älteren Fundamenten errichtet, seit 1323 Grablege der Grafen von Querfurt. Vierungsturm aus dem 12. Jh., gotische Seitenkapelle, von 1698 bis 1716 barocker Umbau
Burg Querfurt im Saalekreis
Burg Querfurt in Sachsen-Anhalt

Verkehrsanbindung:

BAB38 Abfahrt 20 Querfurt
BAB38 Abfahrt 19 Eisleben, weiter B180

Aus der Burggeschichte

Ein Zehnverzeichnis vom Kloster Hersfeld von 881 bis 899 nennt „Curnfurt“ erstmals und Otto II. erwähnt es als das Castellum der Edelherren von Querfurt. Aus dem 10. Jh. stammen auch Teile der ältesten Steinbauten im Bereich Ringmauer, Korn- und Rüsthaus Dicker Heinrich und Burgkirche.
Die Burgkapelle und ein Chorherrenstift entstanden ab 1004. Die romanische Burgkirche wurde ab 1162 erbaut.

Anfang des 12. Jh. errichtete man den Dicken Heinrich. Danach folgte im 13.Jh. der Marterturm und im 14. Jh. der Pariser Turm und die äußere Ringmauer. Die Befestigungsarbeiten wurden von 1460 bis 1495 fortgesetzt.
Nach dem Tod des letzten Grafen von Querfurt zog der Erzbischof Ernst von Wettin das Lehen ein. Der folgende Erzbischof Albrecht von Brandenburg ließ an der Burg weiter bauen.

Am Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg mehrmals belagert. Die Schweden saßen von 1642 bis 1650 auf der Burg. Ab 1663 war Sachsen-Weißenfels-Querfurt ein Sekundogenitur-Fürstentum der Sächsischen Kurfürsten. Im Jahr 1746 fiel das Fürstentum an Kursachsen zurück.
Nach dem Wiener Kongress 1815 kam die Herrschaft Querfurt zu der preußischen Provinz Sachsen und die Burg wurde eine Staatsdomäne.

In der Zeit von 1972 bis 1978 erfolgten Restaurierungsarbeiten.