Kalibergwerk „Glückauf“ Sondershausen
In Sondershausen werden die Besucher über einen der beiden Schächte sicher in und aus dem Kalibergwerk "Glückauf" gebracht. Die Befahrungsroute führt auf einer Hauptstrecke zu den Bereichen des Steinsalz- Hartsalz- und Carnallititabbaues. Sie bekommen Eindrücke von der Arbeit der Bergleute früher und heute.
Besuchertreffpunkt ist der Schachthof am Brügmanschacht (Schacht I). Im Umkleideraum (Kaue), bekommt man einen Schutzhelm und einen Schutzkittel. Danach geht es zur Hängeban. Von hier wird mit etwa 4 m/s in 670 m Tiefe in das Bergwerk einfahren. Unter Tage wird im offenen LKW gefahren. Das Bergwerk ist trocken und im Durchschnitt 23 ° C warm.
- Besichtigung des Konzertsaales und des Festsaales
- Fahrt mit dem Spreewaldkahn auf dem Laugensee
- Benutzung der Tunnelrutsche (freiwillig)
- Besichtigung der Dauerausstellung der Heeresmunitionsanstalten
- Besichtigung des Museums mit ehemaligen Bergwerksmaschinen
Radfahren im Bergwerk
Es besteht ein Rundkurs von ca. 1000 -1200 m. Zu beachten ist, dass es ungewohnte Fahr- und Klimabedingungen von Temperaturen um die 24° C und etwa 20–25 % Luftfeuchtigkeit gibt, dazu nur spärlich ausgeleuchtete Strecken im Salz und alles in 500–700 m Tiefe sind.
Unsere Mountainbike sind ausgestattet mit 21-Gang-Kettenschaltung. Einen Fahrradhelm erhält man vor Ort. (eigene Helm mauch möglich).
Die Tour dauert ca. 2 Stunden mit Ein- und Ausfahrt.
Getränke sind unter Tage vorhanden.
Ausstellungen:
- Die Nutzung von stillgelegten Kalischächten 1934 – 1945 als Heeresmunitionsanstalten und als Produktionsstätten für Rüstungsgüter
- Bei der LKW Fahrt sind Großgeräte und Fördertechnik für den Untertageabbau zu besichtigen.
Der Festsaal bietet etwa 60 Personen Platz. Er ist mit allerlei bildlichen Dokumenten vom Bergwerk, einigen geologischen Anschauungsstücken aus Salz sowie einem beeindruckenden Kronleuchter mit drei Meter Durchmesser ausgestattet. Auch als "Trausaal der Stadt Sondershausen" nutzbar.
Kahnfahrt mit Original-Spreewaldkähen auf einem Laugensee.
Das Gaudi für wagemutige Besucher ist die Tunnelrutsche. Das sogenannte Bohrloch mit 40 % Gefälle, 52 m Länge, und 28 Höhenmeter kann mit einem „Arschleder“ in ca 4 Sekunden genutzt werden. (Auch das Zuschauen kann Spaß machen, es muss nicht jeder rutschen)
Die Salzgewinnung von der Entdeckung bis heute
Der Chemiker Justus von Liebig entdeckte den Zusammenhang von Mineraldüngung und den Erträgen der Nutzpflanzen. Es begann in der zweiten Hälfte vom 19. Jh. die Suche nach lohnenden Kalisalzlagerstätten.
Vor 255 Mio. Jahren gab es in Mitteldeutschland ein Zechsteinmeer. Mit der Verdunstung lagerten sich die Salze ab.
Im Südharzgebiet sind diese Ablagerungsschichten sehr mächtig. Im Gebiet um die Stadt Sondershausen fand man abbauwürdige Schichten aus Steinsalz und Kalisalzen wie Carnellitit und Hartsalz. Bis 1990 wurde Kalisalz hier abgebaut und zu Düngemittel und zu Grundstoffen für die chemische Industrie verarbeitet. Seit 2005 wird in Sondershausen abgebaut und daraus Streusalz produziert.
Über einhundert Jahre Abbau des Salzes hat deutliche Spuren hinterlassen. Die Hohlräume befinden sich in 550 -1150 m Tiefe. Es ist ein sehr umfangreiches Streckennetz entstanden, man kann es mit einer mittleren Großstadt wie Erfurt oder Halle vergleichen.
Heute werden zwei Schächte betrieben. Diese dienen als Material-, Förder- und Wetterschacht.