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Erlebnisbergwerk Merkers

Das Erlebnis Bergwerk Merkers befindet sich im ehemaligen Kalibetrieb Merkers im Wartburgkreis. Ein Neubau, der 2003 eingeweiht wurde, bietet einen großzügigen Empfangsbereich mit Souvenirshop, Seminarräumen und moderne Umkleideräume. Eine Ausstellung gibt Informationen zur bevorstehenden Besichtigungstour, welche eine Reise in 800 m Tiefe ist.

Die Seilfahrt erfolgt in Begleitung mit erfahrenen Bergleuten. Der Förderkorb ist in nur 90 Sekunden auf die 2. Sohle, in eine Teufe von über 500 m. Dann geht es mit allradgetriebenen Fahrzeugen durch ein Labyrinth von Strecken und Abbaukammern.
Der erste Höhepunkt ist das Museum, eine ehemalige Schrapperstrecke mit rund 1500 m² Fläche. Sie zeigt die Salzunger Saline, eine der ältesten in Mitteleuropas und Vorläufer des Kalibergbaus.

Erlebnis Bergwerk Merkers
Zufahrtstraße | 36460 Krayenberggemeinde

Erlebnisbergwerk Merkers
Förderturm vom Bergwerk Merkers / Thüringen

Nächster Besucherpunkt ist der ehemalige Großbunker des Bergwerkes. Ein beeindruckender riesiger Hohlraum von 250 m Länge, 22 m Breite und 14-17 m Höhe, in dem sich noch heute der größte untertägig eingesetzte Schaufelradbagger der Welt befindet. Bis 1993 diente er der Speicherung von bis zu 50 000 t Rohsalz, um die Produktion kontinuierlich aufrecht zu erhalten. Heute ist der Großbunker Konzertsaal mit der Akustik eines gotischen Kirchenschiffes.

Besichtigt wird der historische Goldraum. Hier wurden 1945 die Gold- und Devisen der Deutschen Reichsbank sowie Kunstwerke Berliner Museen eingelagert. Der Fund durch die Amerikaner und die Grubenfahrt von General Eisenhower machten Merkers im April 1945 weltweit bekannt.

Der Höhepunkt der Führung ist die Kristallgrotte in 800 m Teufe. Sie wurde erst 1980 entdeckt und 2006 als Nationales Geotop ausgezeichnet. Die zehn Meter hohe Grotte ist an Wänden und Decke von milchig weißen bis wasserklaren Steinsalzkristallen bedeckt. Die Palette reicht vom Kristallrasen mit winzig kleinen Kristallen bis zu Einzelkristallen mit Kantenlängen von einem Meter.

Eine Musik-Licht-Installation schafft eine Atmosphäre, die jeden Besucher in seinen Bann zieht. Ein kühler Drink an der "Kristallbar", der tiefsten Bar der Welt, beschließt die Entdeckertour.

Führungen: Dienstag - Samstag, 09.30 und 13.30 Uhr
Um rechtzeitiges Erscheinen zur angemeldeten Führung (ca. 20 Minuten vor Einfahrtbeginn) wird gebeten. Eine Ticketreservierung für der Grubenfahrt im Voraus ist unbedingt erforderlich!

Zu folgenden Zeiten hat das Erlebnisbergwerk Merkers geschlossen: Montags und Sonntags (Sonderführungen nur auf Anfrage)
Zeiträume: 24.12. – 26.12. sowie 31.12. und 01.01.

Aus der Geschichte

Merkers am Nordrand der Rhön liegt an der Werra und ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Kreyenberg mit ca. 1500 Einwohnern. Der Ort wurde 1308 erwähnt. Schon früher wurde die Abgabe von Salz, gewonnen aus Solequellen, als feudale Abgabeleistung genannt. 1878 begann der Bau einer schmalspurigen Feldabahn, 1894 die Abteufung des ersten Schachtes der Kaligewerkschaft im benachbarten Kaiseroda und 1910 nahm der Kalischacht in Merkers die Förderung auf.
1925 ging das Kaliverarbeitungswerk in Betrieb und war weltweit das größte und modernste Werk für Kalidüngemittel.

Merkers hatte einen rasanten Anstieg der Einwohnerzahl auf 4000 Einwohner. Während des 2. Weltkrieges schufteten 700 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in den Kalischächten I und II von Merkers sowie in den Schächten der Nachbarorte Kaiseroda und Hämbach. 1945 bis 1952 war das Kaliwerk ein Betrieb der SAG und wurde dann ein Volkseigener Betrieb. In den 1960 und 1970-er Jahren war der Kalibetrieb Merkers das größte Kaliwerk der DDR bis das neue Werk Zielitz produzierte.

1990 erfolgte die Umwandlung des VEB Kombinat „Kali“ in die Mitteldeutsche Kali AG. Die drei thüringischen Werke bildeten die Tochterfirma „Kali Werra AG“.
Am 22. Juni 1993 wurde das letzte Rohsalz vom Standort Merkers durch den Schacht III (früher Kaiseroda III) nach über Tage gefördert. Drei Tage später kam es zur endgültigen Einstellung des Förderbetriebes. Die Abbrucharbeiten vom Kaliwerk Merkers (Kaiseroda II/III) begannen am 1. April 1994. Der Ort verlor anschließend einen großen Teil seiner Einwohner.