Kaliwerk „Glückauf“ Sondershausen
Nordthüringen
Das Kaliwerk „Glückauf“ Sondershausen ist das älteste noch genutzte Kalibergwerk der Welt und die Lagerstätte Sondershausen erstreckt sich über 23 km². Heute dient es als Erlebnisbergwerk und für die Steinsalzförderung.
Nach 1945 wurde die Kaliförderung verstaatlicht und die Betriebe zum Kombinat Kali zusammengelegt. Es gab 5 Kalibetriebe mit jeweils mehreren Schächten und einen Bergwerksmaschinenbaubetrieb. Der Hauptsitz war in Sondershausen.
Insgesamt förderte das Werk Sondershausen in der Kyffhäuserregion zwischen 1896 und 1991 110 Mill. t Rohsalz, allein im Jahr 1989 waren es 2,3 Mill. Tonnen. Das Kalisalz wurde vorwiegend in einer eigenen Fabrik zu Düngemitteln verarbeitet.


1995 wurde die Glückauf Sondershausen Entwicklungs- und Sicherungsgesellschaft mbH gegründet Sie kümmert sich mit 230 Mitarbeitern um die Verwahrung und den Versatz der Grube. Seit 2006 werden jährlich 200.000 t Steinsalz als Streusalz für den Winterdienst gefördert.
Das Kaliwerk Glückauf ist auch ein Besucherbergwerk. Die Besucher werden durch kilometerlange Strecken gefahren. Es werden Abbau- und Fördertechniken gezeigt und eine Kahnfahrten mit echten Spreewaldkähnen auf dem tiefstgelegenen Salzsee der Welt angeboten. Es gibt einen Festsaal, einen Konzertsaal und eine Kegelbahn in 700 Meter Tiefe.
Seit 2007 besteht die Dauerausstellung zum Thema Heeresmunitionsanstalten in Kalischächten. Jährlich werden Radrennen und Laufveranstaltungen unter Tage organisiert. Darunter ist auch ein Untertage-Marathon.
Öffnungszeiten
Dienstag - Freitag11.00 Uhr und 14.00 Uhr
Samstag | 10.00 Uhr und 14.00 Uhr | Sonn- und Feiertag | 11.00 Uhr
Die Grubenfahrt ist normalerweise ganzjährig möglich, begrenzt sich jedoch auf Personen ab 10 Jahre. Aus technischen Gründen möchten wir darauf hinweisen, dass für Gäste mit körperlichen Behinderungen die Einfahrt nicht uneingeschränkt möglich ist. Eine vorherige Anmeldung ist auf jeden Fall notwendig.
Aus der Geschichte
Ende des 19. Jh.s wurde Sondershausen Bergbauzentrum. 1891 fand man in Jecha in 465 m Tiefe das große Steinsalzlager. Der Produktionsbeginn des ersten Kalibergwerkes 1893 markierte den Beginn der Industrialisierung in Sondershausen. 1902 startete die elektrotechnische Produktion der Firma Lindner und Co. Der Kalibergbau und die Elektroindustrie bestimmten in den folgenden einhundert Jahren die Entwicklung der Stadt. Das 1800 3.000 Einwohner zählende Städtchen wuchs nach 1890 rasant. Im Jahr 1988 zählte Sondershausen 24.000 Einwohner. Die Kaliindustrie entwickelte sich weiter, 1902 entstand beim Bahnhof der zweite Schacht, der Petersen Schacht, welcher noch heute ein markanter Blickfang in der Stadt mit seinem Doppelturm ist.