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Burg Allstedt

Allstedt ist eine kleine Stadt im Landkreis Mansfeld-Südharz an der Grenze zu Thüringen. Die Stadtflur gehört zum Naturpark Saale-Unstrut-Triasland. Das Dorf Allstedt bestand schon seit dem 5./6. Jh.  und oberhalb vom Ortes gab es in der Zeit Heinrich I. einen Königshof. Heinrich unterschrieb im Jahr 935 in Allstedt eine Urkunde.
Sehenswert in Allstedt ist das Rathaus im Renaissance und die Kirche St. Wigberti. Diese Kirche wurde um 1200 erbaut und ist ein herausragendes Zeugnis der romanischen Bauweise. Der Vorgängerbau entstand schon im 8. Jahrhundert.

Schon im 9.Jh. erwähnte man „Alstediburg“ erstmals in einer Urkunde. Aus der Pfalz Allstedt, die im 10. / 11. Jh. ein politisches Zentrum des Heiligen Römischen Reiches war, wurde die Burg der Herren von Querfurt. Ein spätromanischer Wohnturmstumpf mit acht Metern Höhe ist aus dieser frühen Zeit noch erhalten. Die Herren von Querfurt bauten die Anlage im 13./14. Jh. zur Wehrburg aus. Die bis zu 3,50 m starken Wehrmauern der Kernburg bilden ein einzigartiges Bauzeugnis der Wehrgeschichte im mitteldeutschen Raum.

Im 16. Jh. begann Kurfürst Friedrich der Weise, die Burg in ein Renaissanceschloss umzubauen.

Das Schloss Allstedt ist derzeitig geschlossen. Aufgrund von Baumaßnahmen der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt zur denkmalgerechten Sanierung und Erhaltung der Anlage ist diese bis auf Weiteres für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es werden aber in der Vorburg Veranstaltungen angeboten, sofern die Sanierungsmaßnahmen es erlauben.

Burg Allstedt in Sachsen-Anhalt
Burgruine Allstedt mit Schlossturm
Burgruine Allstedt mit Schlossturm
Eingangstor zur ehemaligen Burg Allstedt
Eingangstor zur ehemaligen Burg Allstedt
Auf dem Burggelände
Auf dem Burggelände
Thomas Müntzer Gedenkstätte in Allstedt
Thomas Müntzer Gedenkstätte in Allstedt

Allstedt wurde durch das Wirken des Pfarrers Thomas Müntzer bekannt, welcher von 1523 bis 1524 an der Johanniskirche wirkte.

Am 13. Juli 1524 hielt Thomas Müntzer in der Schlosskapelle vor Herzog Johann und dem Kurfürsten Friedrich die „Fürstenpredigt“ in deutscher Sprache. In der Predigt prangerte er die Willkür der weltlichen und geistlichen Obrigkeit an und deren mangelnde Reformtätigkeit.

Er erhebt das Volk vom einfachen Untertanen zu selbst bestimmenden Menschen. Die mittelalterliche Vorstellung der Ordnung, in der das Volk der weltlichen und geistlichen Obrigkeit bedingungslos Gehorsam leisten muss, wird von ihm widersprochen. Er postuliert ein Widerstandsrecht der Menschen gegen Repressalien und erkennbare Missstände vorzugehen.

Durch einen Druck des Textes mit der damalig aufkommenden Technik des Buchdruckes wurde sie in kürzester Zeit weit im Lande verbreitet. Diese Predigt war auch ein ideologisches Zeichen der beginnenden Empörung, welche zum Großen Deutschen Bauernkrieg führte.