Slowakische Beskiden
Die Beskiden (Beskydy) (Nordteil des Karpatenbogens) sind ein Gebirgszug, welcher sich von der Mährisch-Schlesischen-Senke bis zum Grenzgebiet der Slowakei mit der Ukraine erstreckt. Dazu gehören auch die Gebirge Hohe und Niedere Tatra, das Bieszczady-Gebirge sowie das Pieniny-Gebirge in der Slowakei.
Die Westkarpaten beginnen schon in Mähren (Tschechische Republik) östlich der Oder und der Morava an der Mährisch-Schlesischen-Senke. Als erster Gebirgszug im Westen sind die Schlesischen Beskiden in Polen und die Mährisch-Schlesische Beskiden im Osten Tschechiens.
Direkt das Grenzgebiet zwischen Tschechien und der Slowakei bilden die Kleinen Karpaten im Süden, die Weißen Karparten in der Mitte und der Javornikkamm im Norden. Weitere kleinere Gebirgszüge befinden sich östlich des Vah Tales. Bis zur Tatra sind noch die Gebirgszüge im Norden der Slowakei, die Große Fatra und die Kleine Fatra. Touristisch interessant ist auch das Slowakische Erzgebirge mit dem Slowakische Paradies.
Kleine Fatra (Malá Fatra) liegt im Westen und ist ein 55 Kilometer langes Gebirge südöstlich der Stadt Žilina. Der Hauptkamm verläuft von Südwest nach Nordost und wird mittig von dem Fluss Waag (Váh) durchbrochen. An dieser Stelle bilden der Fluss und die Gebirgshänge einen 12 Kilometer langen Canon. Im Mittelalter wurde der Engpass von den Burgen Starý hrad und Strečno bewacht.
Die Kleine Fatra ist eine beliebte Fremdenverkehrsregion. Ziele sind die Krivánska Fatra mit dem Gipfel Veľký Kriváň (1.709 m). Auf diesen führt eine Kabinenseilbahn. Man erreicht den Gipfel vom Vrátna-Tal aus. Viele Ziele wie auch der imposante Kalksteingipfel Veľký Rozsutec (1.610 m) sind über das Tal erreichbar. In den Kalksteingebieten entstanden wilde felsige Engpässe, Schluchten und auch Wasserfälle.
Wichtige Ausgangsorte für Touristen sind Terchová, Zilina und Martin. Im Südteil des Gebirges ist das beliebtes Skigebiet um den Veľká Lúka auch touristisch von Interesse. Am Südrand der Mala Fatra liegt der Kurort Rajecké Teplice. 1988 wurde ein Gebiet von 226 km² als Nationalpark unter Schutz gestellt.
Im Osten schließt sich an die Kleine Fatra die Große Fatra (Veľká Fatra) an. Sie ist ein bewaldetes Gebirge in den Gebieten Martin, Ružomberok und Turčianske Teplice. Der Nationalpark umfasst den gesamten Hauptkamm der Großen Fatra und trennt die historischen Landschaften Turz und Liptau. Die Größe der Kernzone des Nationalparkes beträgt 403,71 km². Die Schutzzone ist 261,32 km² groß.
Es gibt zahlreiche Wandermöglichkeiten. Sehenswert ist das Dorf Vlkolinec bei Ružomberok mit seiner Volksarchitektur. Es gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit einer Kabinenseilbahn von Ružomberok kommt man zum Wintersportgebiet am Berg Malinné. Ausgangspunkt für Ausflüge ist auch Banská Bystrica. Auch Kurorte wie Ľubochňa und Turčianske Teplice ziehen zahlreiche Urlauber an. Im Südosten befindet sich Donovaly, einer der bedeutendsten Skisportzentren der Slowakei.
Slowakisches Paradies (Slovenský raj) befindet sich im Slowakischen Erzgebirge südöstlich der Niederen Tatra. Das Karstgebiet ist ein Nationalpark und ist 197,63 km² groß, seine Schutzzone bedeckt eine Fläche von 130,11 km².
Zu erreichen ist der Park über Banská Bystrica und Spišská Nová Ves. In dem Gebiet gibt es ca. 300 km markierte Wanderwege. Das Karstgebiet besitzt viele tiefe Schluchten, Wasserläufe und Wasserfälle. Die Wege in dem wild zerklüfteten Gebiet sind mit Leitern, Ketten und Brücken ausgestattet. Es gibt über 200 Höhlen. Aber nur eine Höhle, die Doberschauer Eishöhle (Teil des UNESCO-Weltkulturerbe) ist zugänglich.