Horšovský Týn (Bischofteinitz) befindet sich im Bezirk Domažlice im Böhmischen Wald / Český les in Westböhmen. Die Stadt liegt in 376 m Höhe an der Radbuza (Radbusa), ca. 40 km westlich von Pilsen.
Im 13. Jh. entstand am rechten Ufer der Radbuza eine Kaufmannssiedlung. Die Burg Horšovský Týn und die Siedlung waren Besitz der Erzbischöfe von Prag. Bischofteinitz blieb in der Zeit der Hussitenkriege römisch-katholisch. Von 1539 bis 1620 gehörte die Stadt der Familie Lobkowitz von Hassenstein. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erhielten die Grafen Trautmannsdorf den Grundbesitz, den sie bis 1945 behielten.
Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts wurde die bis dahin zweisprachige Stadt allmählich durch weitreichende Handelsbeziehungen bis Prag und Regensburg fast ganz deutschsprachig und Bischofteinitz war Bezirkshauptstadt.
Das historische Stadtzentrum von Horšovský Týn wurde im Jahr 1953 städtisches Denkmalreservat.
Schloss Horšovský Týn
Die Prager Erzbischöfe ließen auf ihrem Besitz nach 1258 in Bischofteinitz eine Burg mit einem Palast und einer Dreifaltigkeitskapelle, die in einem Turm eingebaut wurde, errichten. Es ist ermittelt, daß sie auf einer noch älteren Befestigung bauten. Ein erster Burgumbau war in der Mitte vom 14. Jh. Unter der Herrschaft der Lobkowitz von Hassenstein am Endedes 16. Jh. erfolgte der Umbau im Renaissance-Stil zeitgleich mit dem Palais Lobkowitz in Prag (heute Palais Schwarzenberg). Zu Beginn des 17. Jh. wurde ein Südflügel mit Innenhofarkaden angebaut. Das Schloss aus der zweiten Hälfte des 16. Jh., ist eines der wenigen Bauten, die stilsicher bis in die heutige Zeit erhalten geblieben sind. Derzeit werden Denkmalpflegearbeiten ausgeführt.