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Fürst-Pückler Park Bad Muskau

Der Fürst-Pückler-Park Bad Muskau ist der größte Landschaftspark Zentraleuropas im englischen Stil und hat eine Gesamtfläche von 830 Hektar. Er liegt zu etwa einem Drittel im Gebiet der Stadt Bad Muskau, der größere Teil des Parks befindet sich östlich der Lausitzer Neiße in Polen. Es gibt mehrere Neißebrücken. Muskau und den Park erreicht man auch von Weißwasser aus mit der Muskauer Waldeisenbahn.
Am 2. Juli 2004 erfolgte die Aufnahme des Fürst-Pückler-Parks Bad Muskau in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Im heutigen Areal befinden sich das:

  • umgebaute Neue Schloss, Rekonstruktion 2011 abgeschlossen
  • Museum im Renaissance-Bau Altes Schloss
  • historische Tropenhaus mit Kakteen
  • Kavaliershaus als heutiges Moorbad
  • der Bade- und Bergpark sowie der Schlosspark
  • die in maurischem Stil erbaute Orangerie
Schloss Bad Muskau
Schloss Bad Muskau

Aus der Geschichte

Der Graf und spätere Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785–1871) erwarb Grundstücke für ein geschlossenes Parkareal, ließ das Dorf Köbeln umsiedeln und legte nach intensiven Studien in England ab 1815 den Park an. Jacob Heinrich Rehder und Eduard Petzold wirkten am Parkaufbau mit.
1819 zeichnete Karl Friedrich Schinkel die Planungen für die Parkarchitektur. Nach der Fertigstellung der Hermannsneiße wurde 1819 der Schlossteich (Luciesee) geflutet. Die Umgebung des Jagdschlosses erhielt eine urwaldähnliche Gestaltung. Die Jagdschlossanlage besitzt eine eigene Baumschule und eine Gastwirtschaft. 1820 wurden das Englische Haus, zwei Jahre später die Englische Brücke und die Doppelbrücke errichtet.
Es erfolgten eine ständige Erweiterung und Ausbau. Die Köbelner und die Braunsdorfer Felder wurden 1841 in den Park einbezogen und bis nach Lugknitz ausgedehnt. Der Hauptpark umfasst damit 168 ha, der Bade- und Bergpark 89 ha. Das alte Brauhaus wurde 1844 nach einer Zeichnung von Gottfried Semper und Bauausführungplanung von Strasser zur Orangerie umgebaut. 1845 Pückler musste wegen der Verschuldung den Park verkaufen. Er zog auf seinen Erbbesitz Branitz, welchen er ebenfalls in einen Landschaftspark umwandelte.

Folgende Besitzer waren 1845 die Grafen Nostitz und Hatzfeld, 1846 der Prinz von Oranien-Nassau, 1881 Marie Fürstin zu Wied, geb. Prinzessin der Niederlande und von Arnim-Muskau 1883. Die Standesherrschaft Muskau blieb bis 1945 im Besitz derer von Arnim. Ab 1852 wirkte Eduard Petzold als Park- und Gartendirektor. Im Jahr 1861 hatte der Park eine Fläche von 500 ha.
Zwischen 1863 und 1866 wurden das Alte und Neue Schloss sowie das Kavaliershaus im Stil der Neorenaissance umgebaut, 1888 das Mausoleum eingeweiht und 1902 das Pücklerdenkmal fertiggestellt. 1931 erfolgte die Ernennung des Hauptparks mit 241 ha zum Naturschutzgebiet "Muskauer Park".
Im Februar 1945 baute man Verteidigungsstellungen in den Park. Beim Angriff der Sowjetarmee am 16. April nahmen Gebäude und der Baumbestand schwere Schaden. Ende Mai 1945 brannten Sowjetsoldaten das Neue Schloss nieder. Nach dem Potsdamer Abkommen kamen 200 Hektar zu Deutschland und 370 Hektar zu Polen und die Grafen von Arnim wurden enteignet.

Schloss Bad Muskau

Der deutsche Teil des Parkes kam 1949 in das Eigentum der Stadt Muskau. 1961 begann der Park- und Landschaftsgestalter Tycho Stracke mit der Rekonstruktion des Parks und der deutschen Teiles des Parkeswurde unter Natur- und Denkmalschutz gestellt. 1965 begann der Wiederaufbau des Alten Schlosses.
Der polnische Teil als Naturschutzgebiet wuchs zu. Nach 1990 fanden in deutsch-polnischer Kooperation Aufräumarbeiten statt. 1992 ging der Park in das Eigentum des Freistaates Sachsen über und erhielt den Namen "Fürst-Pückler-Park Bad Muskau".