Nach der Eroberung des Sorbengaues Daleminze und Nissan ließ der König Heinrich I. auf dem Felssporn über der Elbe und oberhalb des Tales der Meisa eine hölzerne Burganlage, genannt „Misnia“ erbauen. Diese wurde das Machtzentrum der neugebildeten Grenzmark. Auf der Burg herrschten der Markgraf, der königliche Burggraf und der Bischof des Bistums Meißen.
Unterhalb der Burg entwickelte sich bald eine Marktsiedlung mit Handwerkern und Händlern als Suburbium der Burg. Dabei gab es zwei Siedlungsschwerpunkte:
- Die Ansiedlung der Ministerialen und Kleriker, die von Abgaben befreit waren, auf dem Berg südöstlich der Burg = Meißner Freiheit.
- Die eigentliche Siedlung im Triebischtal östlich der Burg, wo heute die Altstadt sich befindet.
Im 12. Jh. (1332 urkundlich nachgewiesen) hatte sich die Siedlung zur Stadt entwickelt. Am Sitz des Markgrafen wurde die Hauptkirche des eroberten Gebietes errichtet. 968 begründete der König Otto I. das Bistum Meißen. Somit war die Stadt Meißen geistliches Zentrum und es gab bald drei Klöster. Weitere entstanden im Umland, so in Seußlitz und das sich zum Hauskloster der Wettiner entwickelnde Altzella bei Nossen. Im Zuge der Reformation 1539 erfolgte die Auflösung der drei Klöster. Im Franziskanerkloster wurde die Stadtschule eingerichtet und das Kloster St. Afra 1543 zur Fürstenschule.
Eines der Hauptgewerbe in Meißen war lange Zeit die Tuchmacherei. Einen ersten Rückschlag erlitt die Stadt, als Herzog Albrecht nicht in die Albrechtsburg einzog, sondern Dresden als Residenz nutzte. Der nächste Rückschlag war die Reformation und die Entmachtung des katholischen Klerus auf dem Burgberg. Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt schwer geschädigt und die Wirtschaft war ruiniert. So stagnierte die Stadtentwicklung über zwei Jahrhunderte.
Einen wirtschaftlichen Aufschwung brachte erst die 1710 gegründete kurfürstlich-sächsische Porzellanmanufaktur. Von 1710 bis zur Mitte des 19. Jh's war die Albrechtsburg der Sitz der Meißner Porzellanmanufaktur. Erst mit der Industrialisierung Ende vom 19. Jh. entwickelte sich Meißen zum Industrie- und Verwaltungszentrum im Elbtal.