JIČÍN (Jitschin)

Jičín (deutsch Jitschin, früher Gitschin) ist eine Kleinstadt in der Region Hradec Králové in Tschechien. Von 1625 bis 1634 wurde sie zur Residenzstadt des Herzogtums Friedland ausgebaut.
Die Stadt liegt am Flüsschen Cidlina rund 85 Kilometer nordöstlich von Prag am Rand des Landschaftsschutzgebietes Böhmisches Paradies. Die Stadt ist mit einer Hauptstraße mit Prag und dem Riesengebirge verbunden. Gute Verbindungen bestehen auch nach Mladá Boleslav, Turnov und Hradec Králové.

Stadtansicht von Kleistadt Jičín (deutsch Jitschin, früher Gitschin)

Sehenswertes

  • Historische Stadtzentrum wurde 1967 zum städtischen Denkmalreservat erklärt.

  • Wallenstein-Platz mit Valdice-Tor

  • Wallenstein'sches Schloss

  • Aussichtsturm Milohlídka am nördlichen Stadtrand

  • Park Libosad mit Villa
Wallenstein Loggia
Wallenstein-Loggia
Wallensteinplatz mit Schloss
Wallensteinplatz mit Schloss

Regionale Informationen

Informationszentrum
Valdstejnovo namesti 1
506 01 Jičín


Wanderführer Riesengebirge & Böhmisches paradies vom Karhu Verlag
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Aus der Geschichte

Der Ort entstand wahrscheinlich am Ende des 12. Jh. unter der Burg Velis bei Staré Místo. Später verlegte man den Ort an die Fernhandelsstraße Hradec Králové – Zittau. Zu Zeiten von König Wenzel II. war sie Königsbesitz. 1302 erhielt Jicin Stadtrechte.
Der König gab die Stadt 1337 an die Wartenberger. Einhundert Jahre später war sie im Besitz der Waldsteiner. 1452 gehörte sie dem König Georg Podiebrad. 1487 erwarben sie die Trčka von Lípa. Diese verkauften die Herrschaft an die Smiřický von Smiřice. Während der Erbstreitigkeiten 1620 flog das Schloss durch eine Pulverexplosion in die Luft. 1621 fiel die Herrschaft an den Vormund des letzten von Smiřice, an Albrecht von Waldstein (Wallenstein).

Jicin wurde ein Wirtschaftszentrum und weit bekannt wegen seiner Wochen, Vieh- und Jahrmärkte. Wallenstein beabsichtigte, Jičín zur Residenz des Herzogtums Friedland zu machen. Er entwarf große Pläne, um die Stadt und Umgebung zu einer frühbarocken Stadt umzugestalten. Sein italienische Architekt entwarf 1633 einen Bebauungsplan. Diese enthielt eine repräsentative Residenz, eine Kathedrale und eine Villa mit großem Park vor der Stadt.

Ein Handwerker-Viertel, für die Versorgung der Wallensteinischen Truppen, eine eigene Münze wurde begründet. Er siedelte Jesuiten und Kartäusermönche an. Jicin sollte auch Bischofssitz werden. Nach der Ermordung von Wallenstein 1634 wurden die Pläne verworfen und Jicin fiel wieder zu einer Provinzstadt zurück. Der Herzog selbst wurde in dem Kartäuserkloster Valdice beigesetzt.

Der Besitz wechselte mehrmals. 1850 wurde die Stadt zum Sitz einer Kreisverwaltung, erste Industriebetriebe siedelten sich an.

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