Adam-Ries-Museum befindet sich in der Johannisgasse in Annaberg-Buchholz. Im Haus der ehemaigen Rechenschule wird über das Leben und Wirken des Rechenmeisters Adam Ries (1492 – 1559) informiert.
Die Ausstellung präsentiert Rechenmethoden und -hilfsmittel im 16. Jh., Rechenbücher und mathematische Schriften der frühen Neuzeit sowie alte sächsische Maße und Gewichte und Münzen.
Adresse
Adam-Ries-Haus
Johannisgasse 23, 09456 Annaberg-B. I Tel. 03733 22186
Öffnungszeiten
Di – Fr: 10.00 – 16.00 Uhr und Sa + So: 12.00 – 16.00 Uhr
Feiertage / Sonderöffnungszeiten: 12.00 – 16.00 Uhr
Silvester 10.00 - 13.00 Uhr
Schließtage: Neujahr, Ostermontag, 1. Mai, Pfingstmontag, Buß- und Bettag, 24. bis 26. Dezember
Höhepunkte / Angebote
Demonstration des Rechnens auf den Linien wie zu Adam Rieses Zeiten
Hinweise
Für Schulklassen, Hortgruppen, Vorschulklassen wird keine extra Führungsgebühr erhoben
Gruppenbesuche und Führungen auf Voranmeldung


Adam Ries - Vater des modernen Rechnens
* 1492/1493 in Staffelstein bei Bamberg, † 1559 in Annaberg oder Wiesa
Adam Ries gilt als der "Vater des modernen Rechnens". Er hat mit seinen Werken entscheidend dazu beigetragen, dass die römische Zahlendarstellung als unhandlich erkannt und weitgehend durch die nach dem Stellenwertsystem strukturierten arabischen Zahlzeichen ersetzt wurde.
Ab 1522 ist er in der neugegründeten Silberbergbaustadt Annaberg nachgewiesen. In der Johannisgasse eröffnete er eine private Rechenschule. Das Haus beherbergt heute das Adam-Ries-Museum. 1524 beendete Ries die Arbeiten am Manuskript der Coß, einem mehr als 500 Seiten umfassenden Lehrbuch der Algebra. Die Coß ist ein alter Begriff für Variable, ein Bindeglied zwischen der mittelalterlichen und der heutigen Algebra.
Das Manuskript war sowohl seinen Söhnen und Schülern und auch mathematisch interessierten Personen aus seinem Umfeld zugänglich. Das vollständige Manuskript wurde erstmals 1992 gedruckt.
Im Traubuch der St. Annen Kirch ist 1525 die Vermählung mit Anna Leuber vermerkt. Im selben Jahr legte er den Bürgereid ab. Adam Ries arbeitete als Rezessschreiber (Buchhalter) der Erzgruben, später prüfte er als diese Abrechnungen als Gegenschreiber. Er war auch als Zehntner, das heißt Finanzbeamter des Kurfürsten, für die Abgabe des Gewinnanteils an den Landesherrn zuständig.
Ries übernahm verantwortliche Tätigkeiten in der sächsischen Bergverwaltung. Im Auftrag der Stadt Annaberg erarbeitete Ries die sogenannte „Annaberger Brotordnung“ zum Schutz der Bevölkerung.
1539 erwarb er die nach ihm benannte „Riesenburg“, ein Vorwerk vor der Stadt, dessen Gebäude noch heute den Namen tragen. Im Jahr 1550 erschien sein letztes Werk im Druck.